Umweltkatastrophen in der Antarktis
1989 : Ölpest droht an der Küste der Antarktis
Am 28.Januar 1989 war das argentinische Polarschiff „Bahia Paraiso“ bei schwerer See in der Bismarckstrasse unmittelbar vor der Küste der Antarktischen Halbinsel auf ein Riff gelaufen und leckgeschlagen. Die Havarie-Stelle lag nur drei Kilometer von der US Antarktisstation „“Palmer“ entfernt . 82 Passagiere und 234 Besatzungsmitglieder konnten in Sicherheit gebracht werden, bevor das Schiff am 31. Januar 1989 sank. Das argentinische Schiff sollte Nachschub, darunter Dieseltreibstoff, Flaschengas und Benzin zur Station „Esperanza“ bringen. Aus dem Schiff liefen stündlich 450 Liter Dieselöl ins Meer. Die „Bahia Paraiso“ hatte rund 950 000 Liter in Tanks und Fässern an Bord. Es bildete sich ein Ölteppich von 6 bis 14 km Durchmesser. Das Öl bedeckte ein bisher unberührtes Gebiet um die Liechfield-Inseln, wo 29000 Pinguine und mehrere Tausend andere Seevögel brüten und viele Robben leben. Nach Angaben amerikanischer Biologen von der Palmer-Station wurde der Krill erheblich geschädigt und damit ein wichtiger Bestandteil der Nahrungskette der antarktischen Tiere beeinträchtigt. Im Gebiet sind fast alle Skua- Möwenküken verendet. P1nguine und Robben wurden ölverschmutzt gefunden. Man befürchtet, dass der Nachwuchs der 24 000 brütenden Pinguine stirbt, wenn die jungen Pinguine zum ersten Mal ins Meer gehen, um Nahrung aufzunehmen. Durch eine internationale Rettungsaktion wurde versucht, der Ölpest zu entgegnen. Aus den USA trafen Experten mit Spezialausrüstungen und Chemikalien ein. Die Besatzung des spanischen Forschungsschiffes „Ias Palmas“ unterstütze die Aktion. Die argentinische Marine versuchte das noch in den Tanks befindliche Öl abzupumpen. Am 12. Februar 1989 gelang es Tauchern der chilenischen Marine das Leck abzudichten. Das Unglück bedroht die amerikanischen Forschungsarbeiten bei der Palmer-Station.