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30. Januar 2000 / Polar-Journal

– 2000 – 01 Greenpeace stoppt Walfänger, Rundflug über Südpol

09.01.2000 Greenpeace stoppt japanische Walfänger
Mit einer acht Meter hohen Wasserwand hat der Greenpeace-Eisbrecher „Arctic Sunrise“ am Sonntag den Abschuss von Walen im Südpolarmeer verhindert. Ausserdem blockierten die Umweltschützer die Verladung bereits gefangener Wale.
Mit einer Wasserpumpe hätten Umweltschützer die Fontaine unmittelbar vor die Harpunen eines japanischen Walfangschiffes gehalten und so den Walfängern für mehrere Stunden die Sicht auf die Wale versperrt, teilte ein Sprecher der Organisation in Hamburg mit.

Greenpeace-Aktivisten blockieren die Verladung eines gefangenen Wals
Aktivisten aus den USA, Argentinien, Spanien, den Niederlanden und Australien sei es am Samstag ausserdem gelungen, das Verladen gefangener Wale von zwei Fangschiffen auf ein Fabrikschiff zu behindern. Da die Fangschiffe nur eine begrenzte Anzahl harpunierter Wale gleichzeitig laden könnten, könne das Erlegen weiterer Meeressäuger so effektiv aufgehalten werden, meinte der Sprecher. Seit dem 20. Dezember haben Greenpeace-Aktivisten die japanische Walfangflotte immer wieder bei ihrer illegalen Jagd behindert.

Ab dem 60. Breitengrad sind Wale seit 1994 durch internationale Abkommen vor der Bejagung geschützt, in manchen Gebieten sogar schon ab dem 40. Grad südlicher Breite. Die Japaner missachten nach Greenpeace-Angaben das von der Internationalen Walfang-Kommission (IWC) eingerichtete Schutzgebiet. Unter dem Deckmantel des so genannten wissenschaftlichen Walfangs wollen sie demnach in dieser Saison 440 Wale töten, nachdem sie im vergangenen Jahr 389 Tiere erlegt hatten.

17.01.2000 Rundflug über dem Südpol
Der mit über zwölf Stunden Flugdauer längste Rundflug der Welt führt einmal in die Antarktis und zurück. In sechs Jahren haben schon 14.000 Passagiere den sechsten Kontinent auf die bequemste Art gesehen -mit Fernglas oder Kamera.
Für John Dennis ist der Flug in die Antarktis  keine Erholung – für den Qantas-Flugkapitän bedeutet er harte Arbeit. „Das Wetter ändert sich in der Antarktis extrem schnell, wo eben noch die Sonne schien, kann fünf Minuten später ein Blizzard toben und Nullsicht herrschen“, weiss der Pilot. Seinen Passagieren wird gute Aussicht aber fast garantiert: „Wir haben 17 verschiedene Flugrouten, die wir je nach Wetterlage variieren können“, erklärt Dennis. Zwei Dinge stehen bei den Sightseeingflügen über der Antarktis im Vordergrund: Die bestmögliche Sicht für die Gäste und die absolute Sicherheit der Passagiere.
Inzwischen sind alle 334 Passagiere und 20 Besatzungsmitglieder von Flug QF 2902 an Bord der Boeing 747-400 gegangen. Kurz darauf erhebt sich der 390 Tonnen schwere Jumbo träge in den klaren Morgenhimmel über Sydney. Drei Stunden später ist der magnetische Südpol direkt unter dem Flugzeug: Erst dreht sich die Kompassnadel suchend in beide Richtungen, dann schwingt sie wild wie ein Karussell hin und her. Kapitän John Dennis beschleunigt den Sinkflug über der noch in dichtem Nebel liegenden antarktischen Küste. Seine Passagiere können ihm dabei über die Schulter schauen – eine eigens im Cockpit installierte Videokamera macht’s möglich.
Dann ist die Wolkendecke durchbrochen, eine steil abfallende Eiskante und tiefblaues Meer tauchen auf. Der Jumbo geht auf 3000 Meter herunter – seine minimale Sicherheitshöhe für diese Region. Damit die Passagiere die Eislandschaft besser beobachten können, drosselt der Pilot die Geschwindigkeit um die Hälfte auf nur noch 460 km/h. Bei besonderen Attraktionen fliegt der Jet eine Acht, damit die Passagiere auf beiden Seiten etwas sehen können.
Über der Antarktis herrscht bei klarem Wetter eine phänomenal gute Sicht – Luftverschmutzung gibt es nicht. „Heute können wir etwa 140 Kilometer weit sehen“, erklärt Kapitän Dennis, „manchmal beträgt die Sichtweite hier sogar 400 Kilometer.“ Durch die weite Aussicht bekommt der Betrachter einen Eindruck von den gewaltigen Dimensionen des siebten Kontinents, der mit 14 Millionen Quadratkilometern doppelt so gross ist wie Australien. 98 Prozent davon sind mit teilweise kilometerdickem Eis bedeckt. Menschen leben in dieser Eiswüste so gut wie keine: Sogar im Sommer halten sich auf den Stationen kaum mehr als 4000 Menschen auf.

 

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