– 2002 – 02 Exp. Greenpeace, Berner Klimaphysiker in Dome C
01.02.2002 : Expedition Greenpeace
Auch in dieser australen Saison sind die Greenpeace-Aktivisten mit dem Eisbrecher‘ Arctic Sun- rise“ gegen den japanischen „Forschungs“-Walfang im Einsatz. Japan hat die Schiffe „Shonan Maru“ und „Shonan Maru 2“ im Auftrage der internationalen Walfang-Kommission (IWC) in den antarktischen Meeren südlich von Australien und Neuseeland bis zur Ross-See im Einsatz, wo auch Forscher aus Chile, Neuseeland und den USA an Bord sind. Die Fahrt wird bis Ende Februar 2002 dauem und höchstwahrscheinlich wieder in Hobart (Tasmanien) enden. Das Fabrikschiff „Nishin Maru“ ist zurzeit auf sog. Forschungs-
Fangfahrt. Femsehaufuahmen zeigten kürzlich die Behinderung dieser Fahrt durch die „Arctic Sunrise“, die von Kapstadt abgefahren war.
16.02.2002 : [CH] Berner Klima- und Umweltphysiker in Dome C
Seit 1997 sind Wissenschafter und Techniker aus zehn europäischen Ländern in Dome Concordia daran, den rund 3250 Meter mächtigen antarktischen Eisschild zu durchbohren. Die Untersuchungen an den Eisbohrkernen sollen die längste Klimarekonstruktion dieser Art ermöglichen. Insbesondere möchte man die Zusammenhänge im Klimasystem und die Ursachen von vergangenen natürlichen Klimaschwankungen besser verstehen – wesentliche Voraussetzungen, um Klimamodelle weiterentwickeln und immer genauere Klimaprognosen für die Zukunft erstellen zu können.
Im Südsommer 2001/2002 haben erneut Berner Wissenschafter der Abteilung für Klima- und Umweltphysik an den Feldarbeiten in der Antarktis teilgenommen.
Hinflug ab 8.11.2001 mit Linienflug nach Christchurch NZ, von dort mit Transportflugzeug zur italienischen Station Terra Nova Bay, das eigentliche Ziel ist die franz.-italienische Inlandstation Concordia oder Dome C. Dies wird zehn Tage später von Terra Nova Bay aus mit einer kleinen zweimotorigen Propellermaschine erreicht. Es ist Sonnenschein rund um die Uhr bei –45°C. Die Station, bestehend aus grossen Zelten und Containern, beherbergt jeweils zwischen November und Februar rund fünfzig Personen vorwiegend aus Europa, darunter Wissenschafter, technisches Personal, Köche und einen Arzt.
Es ist ein flaches Hochplateau der Antarktis auf über 3 000 Meter über Meer. Nach zwei Tagen Akklimatisation an die Höhe beginnt die Arbeit im grossen Bohrzelt und im Wissenschaftstrakt. 22 Personen aus sieben Ländern arbeiten im Zusammenhang mit der Eiskernbohrung in Dome C: acht Techniker, die für die Bohrung zuständig sind, und vierzehn Wissenschafter, darunter vier aus Bern.
Dreimal pro Südsommer wird Dome C von der französischen Küstenstation Dumont d’Urville her über den 1100 Kilometer langen Landweg mit den notwendigen Gütern wie Brennstoff und Baumaterial versorgt.
Der Rückweg führt vom 5. bis 16. Februar 2002 über die französische Küstenstation Dumont d’Urville und per Schiff nach Hobart in Tasmanien.