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1. Januar 2000 / Polar-Journal

1938-39 DE Neu-Schwabenland

Deutsche Antarktische Expedition 1938-1939

1937 beauftragte Reichsmarschall Hermann Göring  den Ministerialdirektor Staatsrat Helmuth Wohltat mit der Durchführung einer antarktischen Expedition, die nicht nur die deutschen antarktischen Forschungsarbeiten der Wissenschaftler Erich von Drygalski und Wilhelm Filchner fortführen sollte, sondern auch Deutschlands Ansprüche am internationalen Walfang dokumentieren sollte.

Zur Durchführung .dieser Expedition wurde das Flugstützpunktschiff  „Schwabenland“ der Deutschen Lufthansa ausersehen. Mit der Leitung der Expedition wurde Oberregierungsrat Alfred Ritscher betraut. Ritscher war Handelsschiffskapitän, hatte 1912/13 an der Schröder-Stranz-Expedition nach Spitzbergen teilgenommen und war während des Ersten Weltkrieges Flugzeugführer und Kommandant des Feldflugwesens des Marinekorps in Flandern. In den 30er Jahren war er Referent in der Nautischen Abteilung des Oberkommandos der Kriegsmarine.

Die Besatzung der „Schwabenland“ und das Flugpersonal wurden von Reichsstellen ausgewählt, und vom Reichsfinanzministerium und vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft wurde der Expedition umfangreiche Unterstützung zuteil.

Der wissenschaftliche Stab bestand aus acht Personen. Die Reise führte von Hamburg aus in direkter Fahrt quer durch den Atlantik, vorbei an den Inseln Ascension, Tristan da Cunha und Bouvet zur antarktischen Packeisgrenze. Ab 20.. Januar 1939 wurden auf sieben Foto- und sieben Sonderflügen 350.000 km2 antarktisches Festland fotografiert. Die 11000 Aufnahmen aus dem Flugzeug wurden mit Reihen-Messbildkameras der Firma Zeiss-Aerotopograph durchgeführt.

Insgesamt wurden von der Expedition ca. 600000 km2 antarktisches Land eingesehen und in allen wesentlichen Punkten kartographiert. Die antarktische Festlandzone zwischen 11°30.‘ West und 20.° Ost und zwischen 69° und 76°30′ Süd erhielt den Namen „Neu-Schwabenland“.

Bereits am 6. Februar 1939 wurde die antarktische Küste wieder verlassen. Die „Schwabenland“ fuhr auf dem Null-Meridian nordwärts und führte zwischen 69° und 39° Süd alle 120 bis 150 Seemeilen umfangreiche meteorologische und hydrographische Beobachtungen durch. Am 12. April 1939 kehrte die Expedition nach Hamburg zurück.

Der Reiseverlauf:

  • Abfahrt aus Hamburg  17.12.1938
  • Passieren von Ascension  2. 1.1939
  • Tristan da Cunha passiert  9.1.1939
  • Bouvet-Inseln passiert  15.1.1939
  • Treffen mit dem Tanker „Anna Knudsen“ auf 63° Süd.
  • Packeisgrenze erreicht  19.1.1939
  • Erster Fotoflug über antarktisches Festland von der Position 69°10’5 – 4°30’W am 20.1.1939
  • Rückreise angetreten am 6.2.1939
  • Trinidad  19.3.1939
  • Pernambuco, Brasilien. 22.3.1939
  • Hamburg  12. 4.1939

 

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