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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Krillfang

Es werden etwa 100’000 Tonnen  Krill in der Antarktis gefischt, hauptsächlich von Japan und Polen. Während in Japan Krillprodukte als Delikatesse gelten, werden sie andernorts als Tierfutter oder Fischköder eingesetzt.Vor allem zwei Gründe, die eher gegen die Krillfischerei sprechen:

  • Das Netz muss sehr engmaschig sein,wodurch es einen sehr hohen Widerstand im Wasser bekommt.Dadurch entsteht eine Welle, die die Krebse seitlich ablenkt. Hinzu kommt, dass gerade feine Netze sehr empfindlich sind,Krillnetze zerreissen schnell
  • Das Einholen der Netze ist nicht ganz unproblematisch, die Krebse erdrücken sich gegenseitig und werden so ausgequetscht.
    Die Verarbeitung muss sehr schnell geschehen, innerhalb weniger Stunden kommt es sonst zur Selbstauflösung. Die muskulösen Schwänze werden vom Vorderleib getrennt und vom Chitinpanzer befreit, danach werden sie eingefroren oder zu Pulver zermahlen. Krillprodukte enthalten sehr hohe Konzentrationen an Proteinen und Vitaminen, die sie für den Verzehr und die Verfütterung wertvoll werden lassen.

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Der Antarktische Krill (Euphausia superba) steht im Mittelpunkt der Nahrungskette der Antarktis. Er ist zirkumpolar verbreitet und kommt im Südlichen Ozean in grossen Mengen vor.
Das „Übereinkommen über die Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis“ (CCAMLR) stellt ein internationales Abkommen dar, das auch für das Management der Bestände des Antarktischen Krills im Südlichen Ozean verantwortlich ist. Die CCAMLR wurde im Rahmen des Antarktisvertrags ausgehandelt, wobei die Erhaltung der Bestände des Antarktischen Krills von Beginn an ein wesentlicher Faktor war. Das Abkommen war eines der ersten, das die Notwendigkeit festhielt, im Rahmen eines Fischerei-Managements das gesamte Ökosystem zu berücksichtigen.

 

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Bei einer Untersuchung, die kürzlich im Südwestatlantik durchgeführt wurde, in dem mehr als 50% der Bestände an Krill im Südlichen Ozean leben, stellte sich heraus, dass in dieser Region seit den 1970ern die Dichte des Krills deutlich abgenommen hat, Ausreichendes Wintereis im Bereich der Antarktischen Halbinsel und der südlichen Inseln des Scotia Sea, die zu den bedeutendsten Laich- und Aufzuchtgebieten zählen, beeinflusst die Krilldichte im gesamten Meeresbecken, eingeschlossen die Regionen nördlich des Gebiets, das nicht permanent unter Eis liegt
Die westliche Antarktische Halbinsel zählt zu den Gebieten der Erde, deren Temperatur im Verlauf der globalen Erwärmung am schnellsten ansteigt. Die Dauer winterlicher Vereisung ist dort bereits erheblich verkürzt. Ein wesentliches Forschungsergebnis ist, dass gerade die Schlüsselregionen für das Laichen und das Heranwachsen des Krills besonders heftigen Umweltveränderungen ausgesetzt sind.

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