SAE 5 der Sowjetunion
1960 : E.S.Korotkevic Traverse von Mirny zum Südpol (A.G.Dralkin) vom 27.9. bis 26.12.1959. Forschungen von Lazarew aus, Entdeckung neuer Gebirge östlich des Wohlthat-Massivs (Russkie Gory)
Mit dem Expeditionsschiff „KOOPERAZIJA“, das neben dem Eisbrecher „OB“ eingesetzt wurde, fuhr die erste Forschergruppe der DDR in die Antarktis. Das Schiff verliess im November 1959 die Sowjetunion.
Seit dieser Zeit ermöglicht die Sowjetunion die Teilnahme von DDR-Forschergruppen, die nach eigenen Forschungsprogrammen arbeiten, aber auch Aufgaben in Zusammenarbeit mit ihren sowjetischen Kollegen lösen helfen. Die drei Wissenschaftler aus der DDR waren die Meteorologen Dr. Skeib (Leiter), Jochen Kolbig und Christian Popp. Alle drei kamen von der Potsdamer Wetterdienststellle. Sie arbeiteten in zwei Hütten in „Mirny“ eng mit ihren sowjetischen Kollegen zusammen. Im antarktischen Sommer 1959-60 wurden drei Aussenstationen unweit von „Mirny“ errichtet. Es waren kleine Zeltstationen, die mit wenigen Wissenschaftlern besetzt waren. Eine Station stand auf dem Schelfeis nordwestlich des Gaussberges. Die andere Base war auf der Popeda-Insel aufgebaut. Die dritte Station befand sich auf der Drygalski-Insel, wo zur Besatzung auch der DDR-Meteorologe Dr. Skeib gehörte. Jochen Kolbig führte in „Mirny“ luftchemische Untersuchungen durch. Neben den DDR-Forschern waren u.a. auch Wissenschaftler aus der CSSR und U.S.A. an dieser Expedition beteiligt. In der Schirrmacher-Oase wird ein Platz für die neue Station „Neulasarew“ gefunden. Die sogenannte Schirrmacher-Oase wurde während der Deutschen Antarktischen Flugexpedition 1938-39 mit dem Flugbootmutterschiff „Schwabenland“ unter Kapitän Alfred Ritscher entdeckt. Flugkapitän R. Schirmacher sichtete damals 100 km von der Schelfeiskante entfernt dieses eisfreie Gebiet mit zwei Seen.Im Frühjahr 1960 fand ein Schlittenzug statt, der von „Mirny“ aus direkt in Richtung Pol der Unzugänglichkeit startete, dann aber nach „Komsomolskaja“ abbog. Am 3.8.1960 tobte über „Mirny“ ein heftiger Orkan. In der aerologischen Station bricht ein Feuer aus. Den eingeschlossenen acht Meteorologen kann nicht geholfen werden. Unter den acht Todesopfern befinden sich der DDR-Meteorologe Christian Popp und Dr. Kostka aus der CSSR. Expeditionsleiter J.S. Kovotkewitsch und der Stations leiter von „Mirny“ J.J. Golubenkow lassen die Fahnen auf Halbmast setzen. Am 24.8.1960 registrierte der sowjetische Meteorologe I. Iwanow auf der Inlandstation „Wostok“ die Tiefsttemperatur von -88,3° C. Das war absoluter Kälterekord der Erde. Leiter der Meeresexpedition des „OB“ war wieder LW. Maksimow.
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