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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Sowjetischer Fischfang über dem Schelf der Kerguelen

Manche Post von der zum TAAF gehörenden Inselgruppe der Kerguelen trägt als Nebenstempel Dienstsiegel sowjetischer Schiffe. Zum grössten Teil handelt es sich um die Siegel von sowjetischen Fischereifahrzeugen. In wenigen Fällen werden auch „Neptunstempel“ abgeschlagen,die eigentlich nur beim Zeremoniell der Äquatortaufe Verwendung finden. Was hat es mit dem sowjetischen Fischfang in diesen südlichen Breiten des Indischen Ozeans nun auf sich ?
Die Sowjetunion besass mit ca.15 000 Fangschiffen, darunter mehr als 2000 Grossfahrzeugen, die grösste Fischereiflotte der Welt. Ab 1975 haben sich die Bedingungen im Weltfischfang so geändert‘, dass die Fangplatzgeographie eine beträchliche Erweiterung erfuhr und alle Nationen mit starkem Fischereipotential sich dieser Erweiterung anpassen mussten.  Wie allen fernfangenden Staaten brachte auch der Sojetunion die Einführung der Wirtschaftszonen der Küstenstaaten Probleme und Fangeinbussen. Bekanntlich werden ca.90%  des Weltfangertrages in diesen 200-Meilen-Zonen über dem Kontinentalschelf eingebracht. Jedoch standen der UdSSR aber nur eigene Wirtschaftszonen im Japanischen und Ochotskischen Meer, in der Bering- und Barentssee zur Verfügung. Diese erlaubten ihr den Austausch von Fangeinheiten mit den Nachbarländern, insbesondere mit Japan und Norwegen. Auch Frankreich besitzt als Äquivalent für den Fischfang in der Nähe der Kerguelen vertraglich verbriefte Fangrechte in der Barentssee.
Philatelistisch dokumentiert sich die vertragliche Beziehung durch die Verwendung der Paquebot-Stempel von Port-aux-Francais auf Briefen mit sowjetischer Frankatur. Um die Kerguelen fischen, wie es den Anschein hat, jeweils drei bis fünf sowjetische Schiffe über Zeiträume von zwei bis drei Monaten und werden dann von anderen abgelöst. Häufig laufen sie zweimal Port-aux-Francais an, vielleicht zur Übernahme von Frischwasser oder zur Aufnahme eines Fischereischutzbeamten, der die E1nhaltung der vereinbarten Fangquote überwacht. Dazu ist auch das französische Schiff „Albatros“ bei den Kerguelen im Einsatz.

Von den 5 sowjetischen Fischfangsvereinigungen tritt die Vereinigung „Ascheryb“ in Erscheinung. Es ist die Vereinigung, die das Schwarze und Asowsche Meer befischt. Ihr gehören die Fisch- Fang-und Verarbeitungskombinate „Antarktika“ in Odessa, „Atlantika‘ in Sewastopol, „Kerchrybprom“ in Kertsch und „Novorossyskrybprom“ in Noworossirsk an.  Eine Ausnahme macht das Schiff BMRT „P.Kraynov“ , der der fernöstlichen Vereinigung „Dalryb“ angehört und vermutlich seinen Heimathafen in Wladiwostok hat.
Die Schiffstypen werden unterteilt in:

  1. RTM oder RMT = Rybolovnyy Trawler Morozllnyy (Fischfang-und Gefrierschiff – Trawler)
  2. BMRT = Bolshoy Morozilnyy Rybolovnyy Trawler (Grosser Fischfang-und Gefriertrawler)
  3. ST =Seiner- Trawler
  4. TR =Transportnyy Refrizherator (Transport-und Kühlschiff)
  5. TIX = Teplokhod (MotorSchiff)

Nachfolgend einige Briefe von sowjetischen Schiffen mit Postaufgabe in Kerguelen

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