Ocean Drilling Program
1968 wurde das erst. Tiefseebohrprojekt mit dem Namen „Deep Sea Drilling Project“ ins Leben gerufen.Das zunächst rein US-amerikanische Unternehmen setzte das Bohrschiff „Glomar Challenger“ ein, welches auch Forschungseinsätze in antarktischen Gewässern ausführte.1974 traten nacheinander die UdSSR, die BRD, Frankreich, England und Japan diesen Forschungsprojekt bei. Mit der „Glomar Challenger“ wurden 96 Expeditionen durchgeführt. .Am 10.November 1983 endete das Bohrprogramm mit diesem Schiff. Dieses Forschungsprogramm hat u.a.die wesentlichsten Beweise dafür geliefert,dass die Ozeane mit rund 200 Millionen Jahre erdgeschichtlich junge Gebilde sind.
Das jetzt ausgeführte „Ocean Drilling Programm“ wird von Forschungsinstitutionen der USA, BRD, Frankreich, Kanada, Japan und weiteren europäischen Ländern finanziert und ist auf neun Jahre angelegt. Die Texas A & M – Universität zeichnet -für die wissenschaftlich – technische Durchführung des Programmes verantwortlich. Vor allem für den Einsatz seines Hauptinstrumentes, des Bohrschiffes „Joides Resolution“. Dieses Schiff gehört zu den grössten Bohrschiffen,hat 9 km Bohrgestänge und der Bohrturm ragt 61 m über der Wasseroberfläche auf. Das Schiff ist 144 m lang und 21,50 m breit.1985 erfolgten erste Bohrungen im Nordatlantik, dann im Mittelmeer und im östlichen Pazifik.
In der antarktischen Saison 1986- 1987 bohrte das Schiff in antarktischen Gewässern des Weddellmeeres. Auf der Rückfahrt wurde am 12.März 1987 Port Stanley auf den Falklandinseln angelaufen, wo Post vorliegt . Am 27.Januar 1987 traf das Bohrschiff in der Weddellsee das westdeutsche Polarforschungsschiff „Polarstern“. Weitere Post gab es von der Rückkehr in die USA.
Versunkener Kontinent im indischen Ozean
Der Kontinent, der heute 800 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, könnte vor mehreren Millionen Jahren einmal eine Landverbindung zwischen Australien, der Antarktis, Südafrika und Südamerika gewesen sein. Eine Meldung vom Juli 1988 berichtet, dass ein internationales Wissenschaftlerteam einen versunkenen Kontinent auf dem Grund des Indischen Ozeans entdeckt hat. Der Kontinent, der heute 800 Meter unter dem Meeresspiegel liegt, könnte vor mehreren Millionen Jahren einmal eine Landverbindung zwischen Australien, der Antarktis, Südafrika und Südamerika gewesen sein. In Bohrproben, die vom Bohrschiff „Joides Resolution“ stammen, welches vom Dezember 1987 bis April 1988 auf dem Kerguelen- Plateau und der Prydz-Bucht bohrte, fanden Wissenschaftler Zähne von Dinosauriern und Holzkohle. Der einstige Kontinent, dessen höchste Erhebung die im südlichen Indischen Ozean liegende Kerguelen-Inselgruppe ist, sei vor 100 Millionen Jahren durch vulkanische Aktivitäten entstanden und vor 1,6 Millionen Jahren wieder versunken.
Antarktisches Ocean Drilling Program 1997-98
Ein unter Federführung des AWI seit 1993 entwickelter Bohrvorschlag im Rahmen von ODP wurde im Südsommer 1997-98 unter Einsatz des grössten Bohrschiffes der Welt, der amerikanischen „Joides Resolution“, realisiert. Drei Bohrungen wurden zwischen Südafrika und dem nördlichen Weddellmeer durchgeführt. Dann waren Wissenschaftler des AWI Bremerhaven und GEOMAR Kiel beteiligt. Noch nie wurde so dicht am Eisrand gebohrt, wo eine der drei Bohrungen in der östlichen Bellingshausen-See niedergebracht wurde. Aus den Bohrkernen, die hauptsächlich aus den abgelagerten Sedimenten (Schalen und Skelettreste von Meereslebewesen) bestehen, lassen sich Hinweise zur Entwicklung des antarktischen Eisschildes und des Klimas ablesen. Die Projektkosten für OPD kosten jährlich 44 Millionen Dollar. Den deutschen Beitrag von etwa fünf Millionen Mark bringen je zur Hälfte die Deutsche Forschungsgemeinschaft und das Bundesforschungsministerium auf.