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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Philatelistische Besonderheiten

Ausser die in den vorher stehenden Artikel erwähnten, sei noch erwähnt

Der Post Officer in den BAT-Gebieten : auf Inspektion bei den britischen Antarktispoststellen.

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Stempelmaschinen: solche Stempelungen gab es in Dumont d’Urville, aber auch auf der McMurdo Station

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Frankiermaschinen oder Freistempler:  Eine Einrichtung für die Firma und event. noch das Personal, damit keine Briefmarken verklebt werden müssen und man eine Monatsrechnung erhält. In der Antarktis war dies nur auf Scott Base

Das nachfolgende Beispiel zeigt einen frankierten Brief und die Frankiermaschine wurde als Stempelmaschine eingesetzt (=Frankaturbetrag = 0.00) – für Philatelisten ist eine solche Abstempelung natürlich interessanter als die Stempelung in der nahe gelegenen US-Station McMurdo.  Der Einlieferer rechnete mit einer Aufgabe in McMurdo durch die NZ-Meteorologen, diese liessen sich aber nach der Schliessung der Poststelle Scott Base „nicht lumpen“ und merkten, dass damit nur der Poststempel von Christchurch/NZ verhindert werden sollte….

Bearbeitet mit Guck mal 14.0.2

Durchgangsstempel: Eigentlich immer dann sinnvoll, wenn Briefe bei der Aufgabestelle lange zurückgehalten werden müssen wegen fehlender Ableitungsmöglichkeiten. Für die Antarktis an sich sinnvoll, aber nicht zwingend. Bekannt ist diese Handhabung bei der Sowjetunion, Japan und bei der 2. Byrd Expedition der USA

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Poststempel mit feinerer Unterteilung als Stundenzyklus: In der Antarktis ist die Regel nur die Tagesangabe, weil eine Stundenangabe nur früher Sinn machte, als es noch mehr als eine tägliche Zustellung gab ( wie 2. Zustellung, oder laufende Einfachierungen bei Postfächern) und logischerweise auch mehr als eine Ableitungsmöglichkeit pro Tag. Aber selbst bei der „guten alten Post von 1909“ ist die Stundenangabe bei Shackletons Expedition von 2.30 PM schon etwas übertrieben…. Robert Scott  wollte zwei Jahre später nicht nachstehen und führte gar den Viertelstunden-Takt ein wie Stempelzeiten von 10.45 PM und 3.15 AM … und gleich weiter

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Sogar bei der 2. Byrd Expedition wurde noch auf die halbe Stunde genau das Stempeldatum eingestellt, wie das folgende Beispiel mit 8.30 PM zeigt. und weiter …

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Südgeorgien mit den nur wenigen Ableitungsmöglichkeiten im Jahr 1937 hatte ebenfalls einen Poststempel auf die Viertelstunde genau 2.45

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Handschriftliche Stempeländerungen: Falsche Stempeleinstellungen kommen vor, meistens werden sie zu spät bemerkt und dann wird event. nachgestempelt – aber nachstempeln und handschriftliche Stempeländerungen gibt es nur in der Antarktis vor 40 Jahren…

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Stempel für Internationale Post: Dieser Stempel wurde in der Sowjetunion abgeschlagen, wenn die Briefe für andere Länder bestimmt waren.

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Vorabstempelung Georg Forster Poststelle: Der offizielle Erstagsstempel war wohl erst der 31. Mai 1988, aber dieser Brief wurde bereits 5 Monate früher abgestempelt und sogar der Stempel von ber benachbarten sowjetischen Station Novolazarewskaya hat ein früheres Datum als die offizielle Posteröffnung.
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Ein komischer Durchgangsstempel von Tristan da Cunha: War es der Einfluss des Falklandkrieges zu gleichen Zeit ? Einschreibebriefe von Rothera mit Datum 8.März 1982 waren ja zur fraglichen Zeit auf der Poststelle Port Stanley und wurden von den Argentiniern nachgestempelt. Wahrscheinlich hat die Endurance gewöhnliche Briefe nach dem Falklandkrieg mitgenommen und in Tristan da Cunha ausgeladen. Dort bekamen sie 18 Monate später einen Durchgangsstempel. Die Insel wird in der Regel ein paar Mal jährlich von Cape Town aus versorgt.

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Ein am gleichen Tage auf der gleichen Station aufgegebener Einschreibebrief wurde von den Argentiniern mit dem  Poststempel „Malvinas“ gestempelt

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