– 2013 – 06 Erdplatten, Polarstern , Ozonloch, Eis schmilzt von unten
01.06.2013 : [-a] Wie Bewegungen der Erdplatten das Klima verändern
Als vor 49 Millionen Jahren die Landbrücke, die bis dahin Australien und die Antarktis verband, zerbrach, konnten Meeresströmungen aus dem Südpazifik um die Antarktis herum fliessen und trieben so deren Vereisung voran. Zu diesem Ergebnis kam ein internationales Forscherteam, das damit zeigen konnte, wie die Bewegung der Erdplatten das globale Klima nachhaltig beeinflusst.
06.06.2013 : [-o, DE] Polarstern forscht im Südwinter 2013 im atlantischen Sektor des Südpolarmeeres.
Die Polarstern startet am 8. Juni von Südafrika aus zu einer Expedition in die winterliche Antarktis. 49 Wissenschaftler von Instituten aus zwölf Ländern werden zwei Monate im Südpolarmeer unterwegs sein. Sie erforschen das Meereis, die Atmosphäre und den Ozean. Die Wissenschaftler wollen unter anderem herausfinden, warum die Ausbreitung des antarktischen Meereises leicht zunimmt, während die Meereisbedeckung in der Arktis stetig zurückgeht.
Mit einer neuen Wetter-Drohne an Bord ist das Forschungsschiff Polarstern von Südafrika aus zu einer Expedition ins Südpolarmeer gestartet. Ein zehnköpfiges Team aus Ingenieuren, Informatikern und Elektronikern hatte die Wetterdrohne gebaut. Sie soll in zwei bis drei Metern über der Wasseroberfläche schweben und Daten über Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Luftdruck sammeln. Bisher war das technisch nur in 50 Metern Höhe möglich. Doch Meteorologen haben festgestellt, dass gerade die Daten aus der darunter liegenden Luftschicht besonders wichtig zur Erforschung des Weltklimas sind.
Die Expedition endet am 12. August 2013 in Punta Arenas in Chile.
13.06.2013 : [-r, DE] Ozonloch über der Antarktis wird kleiner
Das Ozonloch über der Antarktis wird nach neuesten Messungen von Meteorologen immer kleiner. „Das Ozonloch schliesst sich“, sagte Gert König-Langlo, Leiter des Meteorologischen Observatoriums an der deutschen Antarktis-Forschungsstation Neumayer III, in Bremerhaven.
Anzeichen für einen Heilungsprozess gebe es schon seit rund drei Jahren. Als Hauptgrund für die verbesserten Ozonwerte nannte König-Langlo das weltweite Verbot von Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW).
Die Werte innerhalb des Ozonlochs über der Antarktis-Station, die vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) betrieben wird, seien 2012 erneut deutlich über den Rekordwerten von 2000 bis 2009 geblieben.
Erstreckte sich das Ozonloch nach dem antarktischen Winter 2006 noch über eine Fläche von 27 Millionen Quadratkilometer, breitete es sich 2012 den Angaben zufolge nur noch auf rund 18 Millionen Quadratkilometern aus. Das entspricht einer Fläche rund 50 Mal so gross wie Deutschland.
Ozonschicht erholt sich : „Wir können zum ersten Mal davon sprechen, dass unsere Daten eine Umkehr im Ozontrend abbilden. Die Ozonschicht erholt sich“, sagte König-Langlo. Über der Neumayer-Station III verzeichneten die AWI-Forscher zudem während der Ozonlochzeit im Jahr 2012 einen mittleren Ozonpartialdruck von sechs Millipascal. Im Negativrekordjahr 2006 betrug der vergleichbare Wert noch ein Millipascal, wie das AWI mitteilte. Das Ozon in 15 Kilometern Höhe sei damals also nahezu vollständig zerstört gewesen.
Die Analyse zum Ozonloch basiert auf wöchentliche Ballonmessungen von deutschen Forschern seit 27 Jahren. Es handele sich dabei um die längste Ozon-Messreihe dieser Art an einer Forschungsstation unterhalb des Ozonlochs.
17.06.2013 : [-r, US] Eis der Antarktis schmilzt von unten
Laut US-Wissenschaftlern schmilzt das vorgelagerte Eis der Antarktis auch von unten. Grund für den Rückgang ist wärmeres Meerwasser. Die Entwicklung ist aber unregelmässig. Eine neue Studie von US-Wissenschaftlern kommt zu dem Ergebnis, dass die vorgelagerten Eismassen der Antarktis vor allem von unten abschmelzen. Wie die Forscher um den NASA-Wissenschaftler Eric Rignot von der Universität Kalifornien in ihrem im Wissenschaftsmagazin „Science“ veröffentlichten Artikel schreiben, schrumpft das sogenannte Schelfeis durch warmes Meereswasser an seiner Basis schneller als durch das Abbrechen einzelner Eisberge. Die Schmelze von unten sei für 55 Prozent der Verluste des Schelfeises zwischen den Jahren 2002 und 2008 verantwortlich.
Die Antarktis speichert rund 60 Prozent des weltweiten Süsswassers. Das vorgelagerte Schelfeis, das auf dem Meer schwimmt, bremst den Weg des Kontinentaleises von den Gletschern ins Meer. Die Wissenschaftler halten in ihrer Studie fest, dass die Schmelze von unten vor allem bestimmte Schelfeis-Gebiete betreffe. Demnach tragen die drei grössten Schelfeisflächen nur 15 Prozent des von unten abgeschmolzenen Eises bei.
„Die traditionelle Erklärung über den Verlust der Eismasse der Antarktis ist, dass er vor allem vom Kalben der Eisberge herrührt“, sagt Rignot. Das Wegbrechen der Schelfeisflächen ist der Studie nach aber nur ein Faktor unter mehreren.
Die Studienergebnisse sagen jedoch nichts über das Schrumpfen der Antarktis insgesamt. Schelfeisverlust könne durch das nachfliessende Eis vom Kontinent ersetzt werden, erklärte Rignot. „Doch in vielen Orten der Antarktis schmilzt das Eis zu schnell und daraus folgt, dass sich die Gletscher und der ganze Kontinent verändern.“