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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Alltag in der Antarktis

Allgemein zum Thema

Die Antarktis ist kein ständiger Wohnraum für Menschen, obwohl dort auch schon Menschen geboren wurden. Die Leute dort werden immer nur Gäste sein, sie bleiben für kurze oder längere Zeit, nie jedoch von der Geburt bis zum Tode mit Nachkommen, die das selbe machen.

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So ist auch die ganze Infrastruktur ausgelegt : einerseits Forscher – andererseits Personal von der Logistik. Es braucht auch in der Antarktis einen Arzt, eine Funkverbindung, Radio und Fernsehen. Daneben gibt es auf grösseren Stationen auch eine Kirche und Feste werden auch dort gefeiert. In den Polargebieten ist zum Beispiel die Sonnenwende ein wichtiges Ereignis : in der Antarktis besonders der Midwintertag am 21. Juni, also „der längsten Nacht“ (Südhalbkugel umgekehrt zu uns).


Food Service – Essen, auch in der Antarktis ein wichtiger Bestandteil des Alltags


Feuerwehr

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Gerade in der Antarktis ist die Feuerwehr sehr wichtig, denn der Verlust von Wohnraum oder die Zerstörung der Energiezufuhr (Dieselaggregate) kann gerade im antarktischen Winter ohne Nachschubmöglichkeiten tödlich sein.
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Medizinische Versorgung

Gerade in der Abgeschiedenheit der Antarktis muss heute die medizinische Versorgung absolut sichergestellt sein. In vielen Fällen ist der Arzt zugleich auch der Stationsleiter.


die US Station South Pole mit Rotkreuz-Emblem.


die US-Station Mc Murdo, Arzt und Zahnarzt

Die „Gesundheit in der Antarktis“ : 

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Der Chefarzt in Dumont d’Urville

In der Antarktis, diesem eisbedeckten und mehr als 14 Millionen Quadratmeter grossen sechsten Erdteil rund um den Südpol, ist medizinisch alles anders als sonst wo auf dem Globus: Schnittwunden und Knochenbrüche heilen langsamer und ansteckende Krankheiten, wie etwa eine Erkältung, sind weit weniger ansteckend. Die „Antarktiker“ – etwa jene US-Wissenschaftler in der Forschungsstation McMurdo – sind viel gesünder als Menschen anderswo auf dem Erdball, doch wenn sie in die Zivilisation, ob nach New York oder San Franzisko, zurückkehren, müssen sie sich sehr in acht nehmen , Ihr Immunsystem scheint in der Kälte einen gewissen „Knacks“ davongetragen zu haben, so dass sie weitaus anfälliger, weitaus krankheitsgefährdeter sind als Menschen, die nie ausserhalb unserer luftverschmutzten und das Nervensystem extrem belastenden normalen Umgebung gelebt haben. Die Wissenschaft sucht nach einer Antwort, aber selbst Vermutungen sind noch sehr vage. Dass die „Antarktiker“ gesünder sind, mag noch am einfachsten zu erklären sein: Die Forscher-Kolonien im ewigen Eis dort weisen ein jüngeres Durchschnittsalter auf als in jeder anderen Gemeinde der Welt, ausser-
dem gibt es dort keine Kinder, und bevor ein Wissenschaftler oder Techniker in eine der Stationen der Antarktis entsandt wird, um dort einige Monate zu arbeiten, muss er sich, beinahe wie ein Astronaut, einer äusserst intensiven Generaluntersuchung unterziehen. Dann aber setzen die Rätsel ein: Es gibt in der Antarktis offensichtlich weit weniger Viren als andernorts. Ob dies auf die grimmigen Temperaturen, die minus 90 Grad Celsius erreichen, zurückzuführen ist, untersucht z.Z. Amerikas National Science Foundation.

Krankheiten

Eine der gefürchtetsten Krankheiten vor Beginn des 20. Jahrhunderts war Skorbut (= scurvy), weil wegen der Isolation und der monatelangen Abgeschlossenheit es einfach an der richtigen Ernährung fehlte. 

Heute besteht dieses Problem nicht mehr – ein Arzt und eine „gewisse Notausrüstung“ gehört aber zum „muss“ jeder Station. 

 Todesfälle

Die meisten Todesfälle in der Antarktis ereignen sich durch Unglücksfälle. Gerade bei Überwinterungsmannschaften ist eine gute körperliche Verfassung wegen den vielfach fehlenden Zugangsmöglichkeiten lebensnotwendig. 

In frühen Zeiten (vor Anfang des 20. Jahrhunderts) war besonders Skorbut eine gefürchtete Krankheit. 

Der wohl bekannteste Todesfall in der Antarktis ist derjenige von Robert Scott und seiner Mannschaft – nachfolgend 2 Kärtchen als Andenken an dieses tragische Ereignis.


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