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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Expeditionen von Russland

Russland (durchgehend von 1992 bis heute) – zuvor siehe Sowjetunion
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  • 1992 : RAE 37 In der antarktischen Saison 1992-93 fanden gemeinsame amerikanisch-französisch-russische Forschungen im Bereich der Station Wostok statt. Ziel des multinationalen Unternehmens waren glaziologische Untersuchungen und Eisbohrungen. In Wostok stehen Bohrtürme, wo das Antarktiseis seit Jahren angebohrt wird. Ein Antransport per Schlittenzug ab der russischen Station Mirny kam nicht in Betracht, da zu zeitaufwendig. Deshalb flogen die Teilnehmer aus den drei Ländern am 18. November 1992 mit einer amerikanischen Hercules C-130 von McMurdo nach Wostok. Davon künden Belege verschiedenster Art. In Wostok leitete während der 37. RAE W. Nazarow die Stationsbelange.
    Das russische Polarschiff „AKADEMIK FJODOROW brachte u.a. die Nordische Antarktisexpedition der Norweger, Schweden und Finnnen zu ihren Stationen TROLL, WASA und ABOA.
  • 1993 :  RAE38
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  • 1994 : RAE39 Nur noch drei Schiffe setzte das St.Petersburger AARI-Institut ein, um die 39. russische Antarktisexpedition durchzuführen. FS „AKADEMIK FJODOROV“ Am 23. November 1993 startete das bekannte ‚Politrschiff aus St. Petersburg, Es brachte Wissenschaftler und Techniker zu den noch bestehenden Stationen Molodjoshnaja, Bellingshausen, Mirny und Novolasarevskaja. Mit dem Schiff  fuhr eine deutsch-russische Forschergruppe zu den Sommerstationen Bunger Hill und Oasis. Als weiteren Fahrtauftrag gab es einen Einsatz für die Südafrikaner. wo das russische Schiff die neuen südafrikanischen Raupenschlepper vom Typ „VITLAZ“ zur Station SANAE-IV brachte. Im Meer vor der Station Neulasarew hat sich die „AKADEMIK FJODOROV“ mit dem MV „AGULHAS“ getroffen. FS ‚AKADEMIK SHULEYKIN“ Das Forschungsschiff verliess  arn 11. Dezember 1993 den Hafen von St. Peiersburg, um zunächst im polnischen Gdynia die neue Stationsbesatzung für die Basis „Arktowski“ aufzunehmen. Die Fahrt ging dann zu den Südshetland-Inseln. FS „MICHAIL SOMOV“ Das legendäre russische Antarktisschiff begann um 4. Dezember 1993 seine Antarktisfahrt ehenfalls von St.Petersburg aus. Es versorgte die vier russischen Küstenstationen. Dazu kam noch ein spezieller Auftrag. Die Besatzung der Station „Wostok“ wurde gemeinsarn mit den Mitgliedern der US-französisch-russischen Glaziologenexpedition von Wostuk nach der amerikanischen Basis MCMurdo ausgeflogen. Die „MICHAlL SOMOW“ holte die russischen Polarforscher in McMurdo  ab.939 

    Russische Station „WOSTOK“ geschlossen
    Wegen der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in Russland musste die dortige Antarktisforschung stark reduziert werden. Die weit im antarktischen Inland liegende Station Wostok wurde am 10. Februar 1994 geschlossen. Diese Forschungsbasis eröffnete am 16. Dezember 1957 bei 78°27′ Süd und 106°52′ Ost ihre Tätigkeit. Das Personal der Station wurde nicht nach Mirny zurückgeführt, wie es sonst üblich war, sondern mit einem Flugzeug der USA nach McMurdo geflogen. Die Maschine traf am 11. Februar 1994 dort ein. 

  • 1995 : RAE40
  • 1996 :RAE41  Wenn wir uns an die grossen Zeiten der sowjetischen Antarktisexpeditionen erinnern, fuhren damals bis zu sechs Expeditions- und Versorgungsschiffe zum südlichsten Kontinent. Heute reicht ein Schiff aus, um die Expedition zu versorgen. Für die 41.RAE setzte das St.Petersburger Polarinstitut das FS. „Akademik Fedorov‘ ein. Erst am 27.Februar 1996 verliess das Schiff St.Petersburq, Wieder waren es finanzielle Probleme, die ein rechtzeitiges Auslaufen verhinderten. Zuerst legte das Schiff in Bremerhaven bei den dortigen Motorenwerken an, um an der Maschine noch etwas richten zu lassen (3.-9.März). Weitere Zwischenaufenthalte in Casablanca (14.- 17.März) und Kapstadt (1.-19.April, Versorgungsprobleme wegen fehlender Finanzen) verlängerten die Fahrt. Von Südafrika machte sich die „Akademik Fedorov“ auf den Weg zur Station Bellingshausen. Doch unterwegs fiehl eine der Antriebsmaschinen aus. Vom 3.-23.Mai 1996 erfolgte in Buenos Aires eine Schnellreparatur durch eingeflogene Mechaniker der Bremer Motorenwerke. Das Ziel .Bellinqshausen“ wurde gestrichen. Die neuen Forscher für diese Station reisten mit Bus, Bahn und Schiff von Buenos Aires in den Süden bis nach Punta Arenas in Chile. Von dort flogen sie mit der chilenischen Luftwaffe nach Frei bzw.Bellingshausen. Am 23.5.1996 erfolgte dort die Ablösung der Stationsbesatzungen. Die „Akademik Fedorov“ fuhr nun nach Novolasarevskaja, wo sie am 3.Juni 1996 die Eiskante vor der Station erreichte. An einem Tag mussten Ausrüstungen und Treibstoffe angelandet und die Besatzungen ausgewechselt werden. Dabei kamen die beiden Bordhubschrauber vom Typ MI-8 unter den Piloten S.Fedorov und Malakow zum Einsatz. Dann ging es durch schon dichtes Eis nach Molodjoshnaja, wo das Schiff am 13.Juni eintraf. In zwei Tagen war dort die Versorgung abgeschlossen. Noch eine Station war zu versorgen: Mirny. Dort erfolgte die Versorgung vom 25.6.-4.7.1996. Dann die Rückfahrt aus dem dichter werdenden Eis. Am 22.Juli traf das Schiff in Kapstadt ein, wo es bis zum 30.7.1996 blieb. Es folgte die direkte Fahrt zur Reparatur . Erst am 6. September 1996 kehrte dl. Schiff nach SI. Petersburg zurück.
    Expeditionsleiter der 41.RAE war A.Koslowwskij, der von der neuen Hauptstation Mirny aus die Geschicke dieser Expedition leitete. In Mirny überwinterten 65 Polarforscher. In Molodjoshnaja arbeiteten nur noch 21 Wissenschaftler und Techniker. Dort war Vladimir Kiseljav Stationsleiter. Auf allen Stationen wurde ein stark reduziertes Forschungsprogramm absolviert. Einige laufende Forschungsvorhaben wurden wegen Energieknappheit gestrichen. Ein Fazit : Permanenter Geld- und Devisenmangel scheinen eine geordnete Logistik und Expeditionsdurchführung der russischen Antarktisexpeditionen in Frage zu stellen. Die Zukunft der russischen Polarforschung hängt am seidenen Faden.
  • 1997 :RAE42 Die russische Station im Inneren der Antarktis war wieder Ziel einer internationalen glaziologischen Expedition, die am 15.November 1997 von der amerikanischen Station McMurdo kommend eintraf. Wieder hatten die U.S.-Amerikaner die logistische Betreuung übernommen und eine Hercules C-130 für den An-und Abtransport der internationalen Forschercrew zur Verfügung gestellt. Das internationale Bohrteam mit russischen, französischen und amerikanischen Spezialisten erreichte am 29.Januar 1998 die Rekordtiefe von 3623 Metern. An diesem Tag stellte man die Bohrungen ein.
    In Wostok war noch eine seismologische Forschergruppe unter A.Popkov tätig. Diese Wissenschaftler und Techniker untersuchten die Lage und Grösse des unterirdischen Sees tief im Antarktiseis. Es bestehen Befürchtungen, dass dieser „Wostok-See“ bei den Eisbohrungen angebohrt wird und das Wasser mit gewaltigem Druck aus dem Bohrloch dringt.
  • 1998 :RAE43 Am 22. Juli 1998 kehrte der russische Versorgungs-Eisbrecher R/V A~ADEMIK FEDOROV nach St.Petersburg zurück. Zuvor wurde ein mehrtägiger Aufenthalt in Bremerhaven eingelegt. Das Schiff besuchte 4 antarktische Festland Stationen Russlands sowie die chinesische Station Zhongshan. Die Expedition war von einem schweren Unglück überschattet, dem Absturz eines Hubschraubers am 1. Juni 1998 bei Novolazarevskaja, bei dem es 5 Tote und 2 Schwerverletzte zu beklagen gab.
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  • 1999 :RAE44 Erst im März 1999 war das russische Expeditionsschiff „Akademik Fedorov“ unter Kapitän Valery Viktorov mit 74 Besatzungsmitgliedern von St.Petersburg zur Versorgung der russischen Stationen in der Antarktis abgereist. Erstes Fahrziel war Bremerhaven, wo am 28 . März weitere Expeditionsgüter an Bord genommen wurden. Am 20. April 1999 lief das Schiff Kapstadt an. Am 1. Mai 1999 legte man an der Eiskante vor der Station Novolazarevskaja an. Mit 10 Helikopterflügen wurden 150 Tonnen Material und 350 Tonnen Brennstoff zur Station in der Schirmacher-Oase transportiert. Dazu wurde das Stationspersonal ausgewechselt. Am 4. Mai verliess das Schiff die erste Antarktisposition zur Weiterfahrt nach Molodjoshnaja. Vom 8. bis 11. Mai wurde in 21 Heliflügen ca. 280 Tonnen Material von der Station zum Schiff geflogen, denn Molodjoshnja wird geschlossen. Am 21. Mai erreichte die .Akademik Fedorov die Station Progress in der Ostantarktis. Bis zum Abreisetag am 7. Juni 1999 leisteten die Hubschrauberbesatzungen Schwerarbeit. 80 Flüge waren notwendig, um den Personalwechsel und den Transport von 500 Tonnen Material und Dieselbrennstoff durchzuführen. Dabei wurde die chinesische Nachbarstation Zhongshan besucht. In fünf Tagen (23.6.- 28.6.1999) versorgte das Expeditionsschiff die Station Mimy an der Prawdaküste. Hier wurden 450 t Material und 1000 t Brennstoff angelandet und das Personal ausgewechselt. Die australische Station Davis besuchte eine russische Helikopterbesatzung mit Expeditionsleitung. Es ging nach Molodjoshnaja zurück, wo am 8. Juli 1999 die Station geschlossen wurde. Das letzte Personal wurde abgeholt und die Station winterfest geschlossen. Künftig soll die Station nur noch im Südsommer genutzt werden. Die Rückreise ging über Kapstadt (18.Juli) und Bremerhaven (12. August) nach St.Petersburg (28. August 1999), wo 131 Überwinterer von Bord gingen.
  • 2000 : RAE45 : Am 7. Mai 2000 machte das russische Expeditionsschiff ,,Akademik Fjodorov“ seinen viertägigen Routineaufenthalt in Bremerhaven. Das Schiff befand sich auf der Rückreise von seiner 15. Antarktisexpedition nach St, Petersburg. Während der 45.Russischen Antarktisexpedition versorgte die „Akademik Fjodorov“ die verbliebenen drei Winterstationen NowoIasarevskaja, .Mimy und Progress. Ausserdem wurde die Sommerstation Molodjoshnaja vom 22.-23. Februar 2000 besucht, Ebenfalls an Bord von und später nach Kapstadt zurück war die Nordiscbe Antarktisexpedition mit PoJarforschem aus Norwegen, Schweden und FinnJaud,.insgesaml45 Personen .
    Der Fahrplan zur 45. RAE :Reise von St.Petersburg – Bremerhaven – Kapstadt Übernahme der Nordischen Expedition in Kapstadt Aufenthalt bei der norwegischen Troll-Station Aufenthalt bei den Stationen Aboa und Wasa Eintreffen an der Eiskante vor Novolasarevskaja Absetzen der Forscher der Sommerstation Drushnaja IV Anlaufen und Versorgung der Station Mirny Versorgung der Station Progress und Drushnaja IV Besuch der südafrikanischen Station SANAE Rückführung der Forscher von den Stationen Aboa und Wasa In Kapstadt geben die Mitglieder der Nordischen Expedition von Bord, Aufnahme von Versorgungsgütern Besuch der Sommerstation Molodjoshnaja Aufnahme der So-Expedition in Drushnaja IV Abschliessende Versorgung der Station Mirny Progress und Drushnaja IV Besuch der australiscben Station Davis Versorgung von Novolasarewskaja Rückreuse über Kapstadt – Bremerhaven – St. Petersburg.