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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Mittelpunkt Mensch in der Antarktis

Vor der Fahrt von Kapitän James Cook 1773 wurde zwar immer ein so genannter grosser Südkontinent vermutet, aber eher als Ausgleich zu den grossen Landmassen auf der nördlichen Halbkugel. So glaubte der Seefahrer Ferdinand Magellan 1519 als er die nach ihm benannte Strasse an der Südspitze von Südamerika durchfuhr, dass südlicher gelegene Feuerland sei bereits die gesuchte Terra Australis. 60 Jahre später widerlegte Francis Drake diese These, weil er wesentlich weiter südlich vorstiess und feststellte, dass sich dort der Atlantische und Pazifische Ozean im freien Meer treffen. 

Um 1820 begannen die ersten Entdeckungen im Bereich der Antarktischen Halbinsel und endeten 1911 mit dem Wettlauf zwischen Amundsen und Scott zum Südpol. In den folgenden Jahren bis zum Internationalen Geophysikalischen Jahr 1957/58 waren weitere Entdeckungen zu Lande und in der Luft angesagt und gleichzeitig wurden Landansprüche gemacht : die Antarktis wurde wie eine Torte aufgeteilt – alle Linien führten zum Pol.

Der Antarktisvertrag sistierte für einmal diese Ansprüche, die heute grossen Nationen USA, China, Russland, Japan, Indien und auch Deutschland gingen leer aus – ausserdem wurde erkannt, dass für eine Forschung diese nationalen Einschränkungen nur hinderlich sind. Später wurde bemerkt, dass für die Antarktis ein intaktes Ökosystem viel wichtiger ist und sich dies nicht gegeneinander, sondern nur miteinander verwirklichen lässt. 

Die Antarktis ist ideal für Forschungszwecke – aber als Wohnraum für Menschen nicht geeignet. Die Antarktis ist und sollte bleiben was sie immer war – eine zerbrechliche Wildnis am Ende der Welt.

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