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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Mount Erebus

Der Mount Erebus ist ein tätiger Vulkan und erhebt sich 3794 m über den nahen Meeresspiegel. Er liegt auf der Ross-Insel, wo auch die US-Hauptbasis Mc Murdo und die neuseeländische Scott Base liegt. Dadurch gehört er zum besten erforschten Berg der Antarktis. Im März 1908 wurde er zum ersten Mal durch die Expedition von Shackleton bestiegen. Der Berg wurde 1841 durch den britischen Forscher Sir James Clark Ross entdeckt, der ihn nach einem seiner beiden Schiffe benannte. 1979 prallte ein neuseeländisches Passagierflugzeug auf den Berg, alle 279 Passagiere kamen bei diesem Rundflug ums Leben. 

Bei diesem Vulkan gab es am 26.1.1841 eine Eruption, als James Ross dort war. Das gleiche passierte am 4. Sept. 1974 und vom 13. bis 19. Sept. 1974. Drei seismische Stationen sind in der Zwischenzeit durch die USA, Neuseeland und Japan installiert worden, um die Aktivität dieses Vulkans zu studieren.

Der Mount Terror, Nachbarberg des Mount Erebus, war 1841 ebenfalls aktiv.


Der Mount Erebus befindet sich ganz in der Nähe der amerikanischen Hauptstation Mc Murdo. Der Berg ist auch interessant für seismologische Forschungen.

Vulkanische Aktivitäten am Mount Erebus
Mount Erebus ist der auf der Erde südlichst gelegene Vulkan.Er ist gleichzeitig einer der grössten bekannten Vulkane. Mount Erebus ist von einem Gesteinstyp aufgebaut, den man Anorthoklas-Phonolith nennt. Dieser Gesteinstyp ist in rezenten und tätigen Vulkanen selten anzutreffen und ähnlich jenen Vulkaniten, die am Mt. Kenya und Mt. Kilimandscharo vorkommen. Das Vorkommen von solcher Lava in diesen drei Vulkanen deutet auf Ähnlichkeiten in den tektonischen Rahmenbedingungen hin. Es wird deshalb angenommen, dass das Victoria Land Basin, in demErebus liegt, ein Grabenbruch ist, vergleichbar dem in Ost-Afrika.
Das einmalig charakteristische Merkmal der Aktivität des Mt. Erebus ist das Vorhandensein eines konvektierenden aktiven Lavasees, bestehend aus Anorthoklas-Phonolith Magma. Der Lavasee bildete sich in einem Subkrater innerhalb des Hauptkraters. Ein runder Trichter, der sich 220 Meter unter der Bergspitze befand. Lavaseen sind bei Vulkanen ausgesprochen selten und es gibt nur wenige, die man zur Zeit kennt. Es wird angenommen, dass die Lava im See von einem grösseren Vorratsdepot, bekannt als die Magmakammer, gespeist wird und zwar innerhalb oder unterhalb des Vulkans. Der Lavasee kann als Fenster, das einen Einblick in die Magmakammer errnöglicht, betrachtet werden. Bei seiner Untersuchung kann man viel über die verborgene Magmakammer erfahren.
Kleine Eruptionen etwa zwei bis sechs Mal am Tag (bekannt als Stromboli Eruptionen) sind eine charakteristische Eigenschaft des Erebus, seit man mit den Beobachtungen im Jahre 1972 begonnen hat. Im September und Oktober 1984 schleuderte eine Serie von kleinen Eruptionen vulkanische Bomben (Flatschen aus geschmolzenem Fels) in 10 Kilometer langen Fontänen bis zwei Kilometer vor den Hauptkrater. Vulkanische Bomben werden selten auf den Kraterrand oder bis auf die Flanken geschleudert, so dass die Septemberaktivität als die stärkste von jenen, die in diesem Jahrhundert aufgezeichnet wurden, bezeichnet werden kann. Beobachtungen im Dezember 1985 haben gezeigt, dass die Aktivität wieder auf Werte zurückgegangen ist, wie sie vor September-Oktober 1984 gemessen wurde.

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