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1. Januar 2000 / Polar-Journal

DDR Biologen auf South Shetlands

  • 1980 Biologengruppe auf den South Shetlands SAE 25 : Teilnehmer : Rudolf Bannasch, Prof. Dr. Klaus Odening und Heinrich Schuck
    In dieser Saison begannen die Forschungen der Biologen aus der DDR im Bereich der sowjetischen Station Bellingshausen auf der King-George-Insel in der Gruppe der Süd-Shetland-Inseln. Die Biologen Bannasch, Odening undSchuck flogen zunächst nach Odessa. Von dort fuhren sie mi t M/S „Baschkirija“ nach Bellingshausen. Sie besuchten die Nelson-Insel, und auf einer Bootsfahrt entlang den Küsten der Drake-Strasse entdeckten sie grosse Kolonien mit über 100.000 Zügelpinguinen. Die von ihnen durchgeführten ökologischen Studien erfolgten im Rahmen des 1nternationalen BIOMASS-Programms. BIOMASS will die Bestandsentwicklung der antarktischen Tierwelt, insbesondere der Robben und Pinguine, möglichst vollständig erfassen. Tierzählungen sind Grundlagen für Schutzbestimmungen.
    Neben einer umfassenden Bestandsaufnahme der Tierwelt im Gebiet der King George Island standen ökologische, ethologische, populations-statistisch und parasitologische Untersuchungen im Mittelpunkt der Forschungsaufgaben. Dabei wurden in der Nähe der Nelson-Insel grössere Zügelpinguin-Kolonien von etwa 100 000 Exemplaren entdeckt. Dies war ein ausgezeichneter Beitrag und zugleich Vorgriff zur später erfolgten Empfehlung von SCAR, besondere Beachtung der Bestandentwicklung des Zügelpinguins gerade in dieser Region zu widmen. Die DDR-Gruppe setzte sich das globale Ziel, einen wesentlichen Beitrag zur ModelIierung des Ökosystems in der Region der Südshetlands zu leisten. Wenn der Mensch künftig biologische Ressourcen, wie Krill,Fische, im Raum der Antarktis wirtschaftlich gezielt nutzen will, müssen die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf das Ökosystem abschätzbar sein, damit das natürli-che Gleichgewicht erhalten bleibt. Obwohl die ‚Wale als grösste Krill-Verbraucher in der Vergangenheit fast ausgerottet wurden, bedarf die Nutzung des Krills zur Eiweissgewinnung international abgestimmter Grundlagenforschung hinsichtlich der Konsequenzen auch für die Pinguine. So gebietet es sich, den Krillfang zunächst zu begrenzen. Die ökologischen Untersuchungen dienen nicht nur der Bestandsentwicklung der Arten, sondern sind auch Voraussetzung für deren Schutz. Dazu bedarf es der Erforschung der Lebens- und Verhaltensweise der Tierarten. Die Pinguine nehmen dabei infolge ihres hohen Anteils an Biomasse und Anzahl an der Klasse der Vögel (etwa 90%  jeweils) eine zentrale Stellung ein. Das Beringen der Pinguine ermöglichte Rückschlüsse auf Orts- und Partnertreue sowie der Erkundung der Wandergewohnheiten ausserhalb der Brutzeit. Verhaltensbiologie, Ernährungs und Stoffwechselvorgänge (insbesondere Thermoregulation) bildeten weitere Forschungsschwerpunkte. Die maritim-antarktische Zone erweist sich zoogeographisch als besonders ertragreich.
    Am 29.2.1980 gingen die Biologen an Bord des DDR-Trawlers ROS 402 „Werner Kube“. Nach kurzer Fahrt stiegen sie auf das Fischereiverarbeitungsschiff ROS 137 „Junge Garde“ um, und schliesslich brachte sie die ROS 302 „Johannes R. Becher“ von Port Stanley nach Montevideo. Von hier kehrten sie mit Linienflügen über Buenos Aires, Dakar, Rom und Wien nach Berlin zurück.
  • 1981 Biologengruppe auf den South Shetlands SAE 26 : Teilnahme der 2.Biologengruppe der DDR an der 26. SAE (Überwinterung)und 27.SAE (Saison) auf der Station Bellingshausen vom 15. Januar 1980 – 21.April 1982  Die 2. Biologengruppe der DDR an der 26. SAE setzte das während der 25. SAE begonnene biologische Studienprogramm an der sowjet. Station „Bellingshausen“ fort. Ein langfristiges biologisches Forschungsprogramm soll schrittweise Aussagen zu den Nahrungsketten,Nahrungsbereichen und Nahrungsverhalten sowie populations- dynamische Erhebungen für ein Modell des Teilökosystems in bestimmten Gebieten um die station „Bellingshausen“ auf King Georg (Waterloo-Insel der Südshetlands) bringen. Diese Forschungen sind ein Beitrag der im BIOMASS-Programm (SCAR, SCOR 1977) festgelegten internationalen Richtlinien zur Erforschung des antarktischen Ökosystems. Die 2.Biologengruppe setzte ihre Studien zum Artenspektrum und dessen Verteilung im Untersuchungsgebiet fort. Es wurde die Populationsdynamik der Vögel und Robben im Jahreszyklus erfasst. Durch die Schaffung von materielltechnischen Voraussetzungen konnte ein Routineprogramm begonnen werden. Für diese Zwecke wurde eine Forschungshütte im Bereich der inguinkolonien auf der Ardley-Halbinsel errichtet. Während des Forschungsaufenthaltes wurden hydrobiologische Taucharbeiten durch Dr.Rauschert unternommen, um weitere Informationen zu den Nahrungsketten zu erhalten und einen Eindruck von den nicht einsehbaren Bereichen des Biotops im jahreszeitlichen Wandel des Südpolarmeeres zu gewinnen. Reiseverlauf : 15.12.1980 Flug Berlin – Leningrad; 1912.1980 Übernahme der Ausrüstung durch das F /S. „Prof. Subow“ auf der Reede vor Warnemünde; 16./17.1.1981 Montevideo; 23.1.1981 Ankunft in Bellingshausen; am 3.12.1981 Ankunft von Dr.Lundberg in Bellingshausen mit M/S.“Bashkiria“. Rückreise: 20.2.1982 Abreise aus Bellingshausen mit M/S. „Estonia“; 4-.3.1982 Treffen mit dem D/E. “Wassili Fedossew“ in der Weddellsee; 12.3.1982 Ankunft der „Estonia“ in Mirny 20./21. 3.1982 in Molodjoshnaja; 29./30.3.1982 in Kapstad (kein Landgang); 12.-14-.4-.1982 in Las Palmas und 21.4-.1982 Ankunft in Warnemünde.
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  • 1982 Biologe auf den South Shetlands SAE 27 : Dieses Jahr befand sich ein einziger DDR-Biologe auf der Station Bellingshausen : Dr. Ulrich Lundberg, Berlin.
  • 1983 Biologengruppe auf den South Shetlands SAE 28 : Während diesem Südsommer befanden sich 2 DDR-Biologen auf der sowjetischen Station Bellingshausen , Es waren dies Mathias Kelch aus Berlin und Dr. Holger Lorenz aus Goldberg.
  • 1984 Biologengruppe auf den South Shetlands SAE 29 : DDR-Biologengruppe an der sowj. Station Bellingshausen während der 29. Sowjetischen Antarktisexpedition 1983 – 1984 Im November 1983 reiste die Wissenschaftlergruppe auf dem Forschungsschiff der „Prof.Wiese“ von Rostock aus in die Antarktis. Im Dezember 1983 lief das Schiff Luanda zu einem Zwischenaufenthalt an, bevor es Ende Dezember die sowjetische Station Bellingshausen erreichte. Mit der Teilnahme dieser Biologengruppe aus der DDR an der 29. SAE wurde das 1980 begonnene Forschungsprogramm unter Berücksichtigung der im BIOMASS- Programm übernommenen Forschungsaufgaben fortgesetzt. Weitere Arbeitsprogramme dienten der Datensammlung für das DDR- Langzeitforschungsprogramm, welches eine umfassende Erarbeitung einer ModelIierung des antarktischen Ökosystems Im Bereich der Inseln King George und Nelson vorsieht. Es wurden Untersuchungen zur Populatioasdichte und-dynamik der Vögel und Robben, aber auch der marinen Wirbellosen und Pflanzen durchgeführt. Weitere Schwerpunkte des Forschungsprogramms waren u.a. die Nestkartierung, Populations- und brutökologische Untersuchungen an Skua und Riesensturmvogel. Weitere Untersuchungsobjekte waren Scheidenschnäbel , Antipodenseeschwalbe, Buntfusssturmschwalbe, Zügelpinguine, See- Elefanten und andere Robben. Von der Beobachtung der Seevögel wurde eine Datensammlung angelegt. Ein Farbberingungsprogramm für ausgewählte Vogelarten kam zur Ausführung. Bodenzoologische Untersuchungen und eine Daten-Sammlung zur Verbreitung und Häufigkeit von Blütenpflanzen und Flechten ergänzten das Forschungsprogramm. Ausführliche Angaben zum biologischen Forschungsprogramm der DDR an der sowjetischen Station Bellingshausen sind in den URANIA – Heften beschrieben.
    Im März 1984 arbeitete das sowjetische Marineforschungsschiff „Akademik Krylow“ in der Maxwell – Bucht. Nach Beendigung der Forschungsarbeiten im März 1985 bestieg die Biologengruppe das D/E. „Kapitän Mischewski“.Weitere Anlaufpunkte waren Grytviken (Südgeorgien), Ende März 85 Kap Ostry mit Aufnahme der DDR-Überwinterer aus Neulasarew, im April vor Molodoshnaja Umstieg auf das MS. „Baikal“, Mitte Mai 85 Landgang in Fremantle (Australien) und im Mai Ankunft in Singapur. Von dort anschliessender Flug Singapur – Bombay – Moskau mit Ankunft am 18.5.85 in Berlin.
  • 1985 Biologengruppe auf den South Shetlands SAE 30 : Teilnahme einer Biologengruppe der DDR auf der sowjetischen Antarktisstation Bellingshausen während der 30.SAE 1984 – 1986. Die während des Expeditionsverlaufes durchgeführten biologischen Arbeiten umfassten abgestimmte Beiträge zum internationalen BIOMASS- Programm Die Forschungsarbeiten der DDR-Biologen bilden eine kontiunierliche Fortsetzung der 1979 während der 25.SAE begonnenen und in der 26. bis 29.SAE weitergeführten Untersuchungen zu Ökologie ausgewählter Tiergruppen des antarktischen Ökosystems. So wurden u.a. die .Erfassung der Bestände von Robben und Vögeln im Untersuchungsgebiet fortgesetzt. Zu den Spezialprogrammen während des Aufenthaltes an der 30.SAE gehörten Arbeiten wie Hydrobiologie, Parasitologie, Botanik, Limnologie sowie Foto- und Filmdokumentationen. Die An-und Abreise der Biologen aus der DDR verlief wie folgt Anreise auf dem MS.“Pawel Kortschagin“ am 2.11.1984- ab Rostock über St.Cruz. Ankunft im November auf der sowjetischen Station Bellingshausen. Im März 1986 Abreise auf dem MS.“Baikal“ über Südgeorgien – Molodjoshnaja. Dann getrennte Weiterreise der Biologen auf dem FS.“Prof.Subow“ und dem D/E.“Kapitän Gotski“. Die „Prof.Subow“ erreichte am 19.5.1986 Rostock- Warnemüude und die „Kapitän Gotski“ am 27.5.1986 ebenfalls die Reede vor Rostock.
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  • 1986 Biologengruppe auf den South Shetlands  SAE 31: DDR-Biologengruppe an der 31.SAE 1985-87 auf der sowjetischen Antarktisstation Bellingshausen (King-George-Island) Während der 31.SAE wurden die faunistisch-ökologischen und populationsbiologischen Untersuchungen der vergangenen DDR-Expeditionen im Gebiet der sowjetischen Aantarktisstation Bellingshausen auf King-George-Island (Südshetlaad-Inseln) fortgesetzt. Grundlage für die Untersuchungen der DDR-Biologen bildete Langzeit-Forschungsprogramme der Forschungsstelle für Wirbeltierforschung der Akademie der Wissenschaften der DDR, das sich seinerseits an BIOMAS8-Programm von SCAR und SCOR orientiert.Spezielle ornithologische und terristische Fragestellungen stehen im Vordergrund dieses Programms.  Das Untersuchungsgebiet erstreckte sich auf den gesamten eisfreien Teil der Fildes-Halbinsel von King-George-Island sowie auf Ardley auch auf einige entfernte Gebiete , sofern diese mit den hochseetüchtigen Schlauchbooten erreicht werden können. Im gesamten Untersuchungszeitraum sind regelmässige Bestandserfassungen der Robben und Vögel durchgeführt worden. Das bereits begonnene Vogelberingungsprogramm fand seine Fortsetzung. Die während der 26.und 30.SAE begonnenen meeresbiologischen Untersuchungen sind weitergeführt worden . Ablauf der Expedition: 1.12.1985 Abflug nach Leningrad, 5.12.85 Abreise mit dem FS.“Prof.Subow“ ab Leningrad, 29.-31.12.85 Landgang in Montevideo, 5.1.1986 Ankunft auf der Station Bellingshausen, 20.3.86 Abreise der vorjährigen DDR-Biologen Gruppe, 12.12.86 Ankunft der neuen DDR-Biologen-Gruppe (32.SAE),14.3. 1987 Abreise von der Station Bellingshausen mit dem MS.“Baikal“,17.u. 18.3.87 Landgang in Grytviken (Südgeorgien), 28.3.87 Umstieg auf das D/E. „Kapitän Kondratjew“, 2.4.87 Umstieg auf das FS. „Prof. Subow“ ,5.4. 1987 Entladearbeiten an der Station Molodjosnaja,  und 10.Mai 87 Ankunft in Rostock.
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  • 1987 Biologengruppe auf den South Shetlands  SAE 32: Teilnehmer der Expedition waren die Biologen T N  (Dresden) und H  M (Berlin).  Am 15.November 1986 verliessen beide Expeditionsteilnehmer an Bord des Expeditionsschiffes „Prof. Vize“ den Hafen von Rostock:. In Montevideo (Uruguay) war am. 5. / 6.Dezember 1986 Landgang. Das Schff erreichte am  12.Dezember die sowjetische Station Bellingshausen. Während des Aufenthaltes auf der King-George-Insel wurden die von den vorhergehenden Expeditionen durchgeführten Langzeit-Forschungsprogramme weitergeführt. So erforderte der Komplex der Erfassung von Arten auf der Fildes-Halbinsel  im Jahreszyklus die meiste Zeit der Biologen  im Stationsbereich. Regelmässige Zähltouren entlang der Küste (Nord-, Süd- und Collins-Tour) gehörten zum Programm.  Es wurden zusätzlich Brutkolonien der Skua aufgesucht und erfasst. Zur Ergänzung phänologischer Daten der Weddelrobben-Wurfzeit erfolgte eine Beobachtung des Ufers der Nelson- Insel an der Fildesstrasse. Zum Komplex der Forschungsarbeiten zählte auch die Beringung ausgewählter Vogelarten : Riesensturmvögel,  Kapsturmvögel, Dominikanermöven und Scheidenschnäbel.  Am 18.Dezember 1987 reisten beide Biologen auf dem Forschungsschiff „Prof.Vize“ von Bellingshausen nach Buenos Aires. Am 25.1.1988 erfolgte der Rückflug nach Moskau. Ankunft in Berlin-Schönefeld  war der 30.1.1988.
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  • 1988 Biologengruppe auf den South Shetlands SAE 33
    Im Oktober 1987 reiste die erste Forschergruppe der 1.Antarktisexpedition der DDR – 1.AE DDR 1987-89 -, der 12 Wissenschaftler und Techniker angehören, in die Antarktis. Eine Zoologengruppe aus der DDR fährt nach Bellingshausen, wo sie als Teilnehmer der 33. SAE ein eigenständiges Biologieprogramm auf der King-George Insel (Südshetland-Inseln) zur Untersuchung langfristiger Verhaltens- und Bestandsveränderungen von Schlüsselpopulationen der antarktischen Tierwelt fortführt.
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    An den Forschungen in der sowjetischen Antarktisstation Bellingshausen be
    teiligten sich zwei Zoologen aus der DDR. Sie setzten die Langzeit-Beobachtungen auf der Fildes-Landzunge, die Erfassung von Brutkolonien der Skuas und das Studium der Weddell-Robben fort. Sie reisten mit M/S „Professor Subow“ von Rostock über Montevideo nach Bellingshausen. In Montevideo hatten sie Landgang und gaben bei dieser Gelegenheit Post in die Heimat auf.
    In Bellingshausen verwendeten die Biologen Sonderumschläge der Akademie der Wissenschaften und schlugen auf ihnen die Nebenstempel der 32. Sowjetischen Antarktisexpedition sowie der 1. DDR-Antarktisexpedition „Biologisches Programm“ ab.
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  • 1989 Biologengruppe auf den South Shetlands SAE 34
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    In dieser Saison  (1988-1990) arbeiteten zwei deutsche Biologen in der sowjetischen  Station Bellingshausen. Für die Sammlerpost verwendeten sie einen Nebenstempel mit Hinweis auf die 2. DDR-Antarktisexpedition und ihr biologisches Programm. Die Postaufgabe erfolgte wieder beim Stationspostamt, aber auch über die chilenische Station Teniente Marsh, da sie regelmässige Flugverbindung mit Chile hatte.


1990 :

1991 :   Im Herbst 1990 reist die “ letzte Antarktisexpedition der DDR “ (die Deutsche Einheit ist inzwischen vollzogen) in die Antarktis. Es sind zwei Expeditionsgruppen, dabei ist eine Biologengruppe Diese wird in dieser Saison 1990-91 auf King George Island Benthosforschung betreiben.

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