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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Gerüchte um die Antarktis

Kippende Pinguine:

Das Gerücht existiert schon lange, verbreitet von Militärfliegern der britischen Luftwaffe: Sobald Hubschrauber ihre Kreise über den Köpfen von Pinguinen ziehen, recken die Tiere ihren kurzen Hals so stark gen Himmel, dass sie das Gleichgewicht verlieren und wie Dominosteine umpurzeln.
Sie sehen zwar tapsig aus, doch so dumm können die watschelnden Antarktisbewohner nicht sein, muss sich der Verhaltensforscher Richard Stone vom British Antartic Survey gedacht haben – und startete im November unter grossem Medienecho eine Aufklärungsexpedition. Fünf Wochen lang studierte Stone die Reaktionen der Königspinguine in South Georgia. Sein Ergebnis muss als Freispruch erster Klasse zugunsten der Tiere gewertet werden.
Kein einziger Vogel sei umgefallen, so Stone. Zumindest nicht durch über sie hinwegfliegende Helikopter. Die Pinguine hätten sich im Gegenteil instinktiv völlig vernünftig verhalten: Wenn sich Hubschrauber näherten, verstummten die Tiere. Erwachsene Pinguine, die keine Jungen zu betreuen hatten, hätten sogar die Flucht ergriffen. Sobald der Hubschrauber ausser Hörweite war, seien die Pinguine wieder in ihren normalen Trott verfallen. Brütende Tiere hätten dagegen ihre Nester nicht verlassen.
Laut Stone sind die “ökologischen Auswirkungen” auf die Pinguine “vorübergehend und gering”, so lange die Hubschrauber nicht niedriger als 300 Meter fliegen.  Experten haben deshalb vorgeschlagen, auf der Insel Mindestflughöhen einzuführen. 

Keine Nazi-Geheimbasis in der Antarktis – Russische Forscher dementieren

Russische Polarforscher gaben bekannt, dass es in der Antarktis keine Spuren von einer Präsenz Hitlerdeutschlands gibt. Der Direktor des Geografie-Instituts der Russischen Akademie der Wissenschaften, Wladimir Kotljakow, sagte Journalisten, Deutschland habe während des Zweiten Weltkriegs in der Antarktis Forschungen durchgeführt und eine Expedition dorthin entsandt.
„Sie haben deutsche Flaggen auf diesem Kontinent verstreut, Spuren davon gibt es keine. Das ist die ganze Geschichte, alles andere ist erfunden“, äusserte Kotljakow.
Der Abgeordnete der Staatsduma (Russlands Parlamentsunterhaus) und Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften, Artur Tschilingarow, bestätigte diese Information. „Wir waren dort und haben keine Präsenz Hitlerdeutschlands in der Antarktis gefunden“, sagte er.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde gemutmasst, die Nationalsozialisten hätten auf der Antarktis eine geheime Basis geschaffen, um dort neue Waffen zu testen.
Es ging das Gerücht um, dass nach dem Fall Hitlerdeutschlands eine Gruppe deutscher Wissenschaftler und Militärs geflüchtet sei und sich auf der Basis in der Antarktis versteckt halte. 1954 gab es eine Meldung, Hitler sei im Mai 1945 nicht in seinem Berliner Bunker gestorben, sondern per U-Boot in die Antarktis geflüchtet.

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