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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Pelagischer Walfang

Auf der Erde existiert wohl kein anderes Lebewesen, das den Menschen so fasziniert hat, wie der Walfisch. Archäologen fanden Überreste von primitiven Walen in sechzig bis zwanzig Millionen Jahren alten Felsformationen. Die Zahnwale sind fast ebenso alt, sie reichen an die fünfzig Millionen Jahre zurück. Die Bartenwale sind die jüngsten, sie gehen bis vierzig Millionen Jahre zurück“. Bis zum heutigen Tag bleibt es für die Wissenschaft unerklärlich, wie und aus welchen Gründen sich bei den Walen die Umstellung vom Landleben zum Leben im Meer vollzogen hat. Darüber bestehen die verschiedensten Hypothesen, die jedoch bisher nicht bewiesen werden konnten.
Die ersten schriftlichen Zeugnisse über den Walfisch finden wir in der Bibel.
Neben diesen schriftlichen Zeugnissen gibt es auch Darstellungen über den Wal und den Walfang. Die ältesten Darstellungen hierüber sind Felszeichnungen aus dem Neolithikum an mehreren Stellen von Norwegens Küste, die auf etwa 2200 vor unserer Zeitrechnung datiert.
Der Wal blieb bis ins 16. Jahrhundert ein phantasievolles Fabelwesen. Der Mythos des Wales wurde durch den kommerziellen Walfang langsam zerstört, wurde aber im Grunde genommen im Menschen erhalten, da er sich kaum die Grösse dieses Lebewesens vorstellen kann. Dies wird verdeutlicht durch den grossen Erfolg des Buches Moby Dick von H. Melville, das auch heute noch den Leser fasziniert.

Die eigentlichen wissenschaftlichen Beobachtungen an Walen begannen erst mit dem Zeitalter des pelagischenWalfangs. Aus den vielen Einzelbeobachtungen, die die Biologen zusammentrugen, wurde später die Walkunde oder die Wissenschaft der Zetologie. Diese junge Wissenschaft konnte natürlich noch keine tiefen Einblicke in die Lebensweise der Wale machen, und der Wal bleibt immer noch ein Lebewesen, das dem Menschen sehr viele Probleme aufgibt. So makaber es auch klingen mag ist augenblicklich die wissenschaftliche Forschung der Zetologie noch auf den Walfang angewiesen, weil es den Forschern dadurch ermöglicht wird, ihre Forschungen über den Wal zu vertiefen und auch aus Kostengesichtspunkten, denn dadurch wird den Forschern ein grösseres Forschungsfeld ermöglicht und zum anderen wird ihnen ein breiteres Arbeitsgebiet zugebilligt.

Durch die von der IWC den noch am Walfang beteiligten Nationen auferlegten Fangquoten, in denen immer mehr grössere Walarten geschützt werden und zwangsmässig auf kleinere Walarten Jagd gemacht werden muss, wird in den nächsten Jahren der Punkt erreicht sein, an dem die am Walfang beteiligten Gesellschaften aus Rentabilitätsgründen dem Walfang nicht mehr nachgehen können. Aus diesem Grund soll diese Dokumentation noch einmal die Zeiten des pelagischen Walfangs im Zeitraffer dem Leser vorgestellt werden.

$-NL Walfänger

Holländisches Walfangschiff Willem Barrendsz