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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Walfang

Walfang

Der gewerbsmässige Walfang ist heute im Bereich der Antarktis verboten – wird aber in geringerem Masse unter dem Deckmantel „zur wissenschaftlichen Forschung“ weiterhin betrieben.

Früher wurden die Wale besonders wegen ihres Fettes (Walöl) und des Fischbeins (Bartenwale) gejagt – heute ist es besonderes wegen dem profitablen Handel mit dem als Delikatesse geltenden Walfleisches. 

Auch bei der Fangmethode hat sich einiges geändert – früher wurden die Wale an Land (z.B. Grytviken Südgeorgien) verarbeitet, aber bereits ab 1924 wurden sog. Walfangmutterschiffe mit Kochereien zur sofortigen Verarbeitung auf der See eingesetzt, was zur Folge hatte, dass innert 7 Jahren die Walölproduktion um das 7-fache gesteigert wurde. Die Walölpreise brachen ein und die Walfänger kamen überein, ein Jahr nicht auszufahren.

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts waren die südlichen Ozeane die grössten Walfanggründe der Welt. Die Jagd war so intensiv, dass die Population am Ende des 20.Jahrhundert bei den Blauwalen weniger als 1%, bei den Buckelwalen 3% und bei den Finnwalen 20% der ursprünglichen Populationsgrösse liegt. 

l-1923DeceptionstampsVon 1910 bis 1931 befand sich in Whalers Bay die südlichste Trankocherei der Welt, die von der norwegischen Hector Whaling Company betrieben wurde. Grösstenteils aus dieser Zeit stammt ein Friedhof mit 45 Gräbern, der allerdings in den 1960er Jahren bei den Vulkanausbrüchen verschüttet wurde. Es gab auch eine Poststelle wie die Abstempelung von 1923 zeigt.

Jedem Walfangmutterschiff – ein Fabrikschiff mit Öffnung im Heck, um den Wal auf das Schlachtdeck zu hieven – standen bis 10 wendige Walfangboote mit einer Harpunenkanone zur Seite. Auf modernen Schiffen wurde ein Wal innert einer Stunde komplett verwertet. Während dem 2. Weltkrieg kam der Walfang fast zum erliegen. 

1946 wurde die internat. Walfangkommission gegründet und gewisse Wale (Grössenvorgabe, keine Muttertiere) wurden in der Antarktis geschützt. 1975 wurde die Fangregelung weiter verschärft – viele Nationen zogen sich zu diesem Zeitpunkt aus dem Walfang zurück, weil der industrielle Fang nur noch bei Zwergwalen lohnte. 1986 trat ein fünfjähriges Walfangmoratorium in Kraft, welches seit 1991 jährlich verlängert wird. 1994 wurde eine 18 Mio km2 grosse Fläche im Bereich der Antarktis zum Walschutzgebiet erklärt

i-walfangFOukrainia

Walfangschiff Ukrainia der Sowjetunion

Walfang-Mutterschiffe mit Kochereien
Schiffsname Land Baujahr BRT
Kyokuyo Maru 2 Japan 1943 16433
Kyokuyo Maru 3 Japan 1946 20475
Nisshin Maru Japan 1951 16811
Nisshin Maru 2 Japan 1937 27035
Nisshin Maru 3 Japan 1947 23406
Tonan Maru Japan 1938 19308
Tonan Maru 2 Japan 1951 13792
Sovjetskaja Ukraina UdSSR 1959 32024
Sovjetskaja Rossija UdSSR 1961 32024
Thorshavet Norwegen 1947 19168
Thorshovdi Norwegen 1948 18361
Walfang in der 1. Hälfte
des 20. Jahrhunderts.
Jahr Anzahl Wale Fass Walöl Landstation Kochereien Fangboot
1905/0

582

16202

1

1

4

1910/11

10230

291169

6

14

48

1915/16

11792

558806

7

11

57

1920/21

8448

390627

6

8

47

1923/24

7271

464678

6

14

66

1930/31

40201

3608348

6

41

232

1931/32

9572

808560

2

5

45

1932/33

24327

2456462

1

17

118

1937/38

46039

3340330

2

31

256

1942/43

998

50960

1

6

1946/47

25593

1939742

3

15

147

1951/52

35237

2479180

3

20

289


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