– 2006 – 02 Ru-Eisbrecher im Dienste der USA, RU-Stationen entkonserviert
15.02.2006 : [RU] US-Polarforscher danken der Besatzung des „Krassin“-Eisbrechers
Die Polarforscher der amerikanischen Station McMurdo haben sich bei der Besatzung des russischen Eisbrechers „Krassin“ für den erfolgreichen Abschluss der Expedition in der Antarktika bedankt.
Wie der RIA Novosti am Mittwoch im Pressedienst der Fernöstlichen Seereederei mitgeteilt wurde, brachte der Vertreter des Nationalen wissenschaftlichen US-Fonds, George Blaisdell, in seinem Funkspruch an die Besatzung des Eisbrechers im Namen von Vertretern des Antarktis-Programms die aufrichtige Begeisterung im Zusammenhang mit der herausragenden Arbeit der „Krassin“ beim Geleit von Schiffen zur Polarstation McMurdo zum Ausdruck. Er hob besonders hervor, dass die Eisverhältnisse in diesem Jahr im Raum der Station McMurdo extrem schwer waren. Obendrein nahm die „Krassin“ die Operation allein vor.
Für die erfolgreiche Antarktis-Operation und das störungsfreie Geleit von Schiffen mit Brennstoff, Lebensmitteln und notwendigen Ausrüstungen zur Anlegestelle der Polarstation im Winter 2004-2005 bekam der Kapitän des Eisbrechers, Viktor Kowaltschuk, einen besonderen Dank des Nationalen wissenschaftlichen US-Fonds ausgesprochen und wurde mit dem russischen Orden der Freundschaft ausgezeichnet.
Wie der Generaldirektor der Fernöstlichen Seereederei, Jewgeni Ambrossow, sagte, habe keine andere Reederei der Welt solche Erfahrungen bei der Arbeit im Eis und gerade in der Antarktis. „Unsere Eisbrecherbesatzungen bewiesen mehr als einmal ihren höchsten Professionalismus. Wir sind darauf stolz, dass unsere Seeleute unter rauhen Bedingungen die gestellte Aufgabe exakt erfüllen konnten. Ich hoffe, dass unsere Zusammenarbeit mit dem Nationalen wissenschaftlichen US-Fonds fortgesetzt wird“, sagte er.
Die „Krassin“ brach zunächst im dichten Eis der Antarktika einen Kanal und geleitete dann der Reihe nach den Frachter „American Tern“ und den Tanker „Lawrence Gianella“ zur Station. Danach brachte der Eisbrecher sie zur eisfreien Ross-See zurück.
Die amerikanischen Schiffe brachten den Polarforschern der Station Lebensmittel, Forschungsgeräte, Brennstoff und andere lebenswichtige Güter.Das war bereits die zweite Antarktis-Expedition des Eisbrechers der Fernöstlichen Seereederei, jedoch viel komplizierter als im Vorjahr, als die „Krassin“-Besatzung im vorigen Winter eine analoge Operation erfolgreich vornahm.
Die ständige Station McMurdo wurde 1956 gegründet. Das ist eine der ältesten und grössten Forschungsstationen in der Antarktika. Auf der Station sind etwa 1000 Polarforscher tätig.
Indessen hat die „Krassin“ am Dienstag Kurs auf den Heimathafen Wladiwostok genommen. Der Eisbrecher soll Mitte März in Russland eintreffen.
19.02.2006 : [RU] Drei russische Antarktis-Stationen werden entkonserviert
Die stillgelegten russischen Südpolstationen Molodjoschnaja, Leningradskaja und Russkaja werden in den Jahren 2007 und 2008 entkonserviert. Das gab der Leiter der Russischen Antaktis-Expeditionsgruppe, Valeri Lukin, vor Journalisten bekannt.
Lukin zufolge wird dies einen grossen Nutzen bringen, denn diese Stationen befinden sich in dem noch wenig erforschten Pazifik-Sektor der Antarktis.
Im Budget der Antarktis-Expeditionsgruppe für das Jahr 2006 sind 550 Millionen Rubel (mehr als 16 Millionen Euro) Operationskosten und 148 Millionen Rubel für Investitionsprogramme vorgesehen. Im vergangenen Jahr waren es 393 Millionen beziehungsweise 48 Millionen Rubel.
In den entkonservierten Objekten werden moderne automatische Anlagen für meteorologische Beobachtungen und Messungen von Magnetabweichungen installiert, um die Situation rund um den antarktischen Kontinent unter Kontrolle zu stellen.
Mit der Inbetriebnahme der Stationen wird sich die Rolle des Luftverkehrs erhöhen. Neben dem bereits bestehenden Flugplatz an der Station Nowolasarewskaja soll an der Station Progress zusätzlich eine Start- und Landebahn für Flugzeuge des Typs IL-76 mit Räderfahrgestell eingerichtet werden. Geplant sind auch Erkundungsarbeiten für eine mögliche Verlegung einer Piste an der Station Wostok.
Der Leiter des russischen Dienstes für Hydrologie, Meteorologie und Umweltkontrolle (Rosgidromet), Alexander Bedrizki, bemerkte dazu, dass die Antarktis-Forschungen helfen, Prozesse, die auf unserem Planeten vor sich gehen, darunter auch globale Klimaänderungen, besser zu verstehen. Laut Bedrizki ist die Antarktis-Zone „eine Ressourcenquelle für die Entwicklung der Zivilisation auf der Erde“, denn auf dem Kontinent sind rund 90 Prozent sämtlicher Süsswasservorräte sowie grosse Mengen von Bodenschätzen, einschliesslich Erdöl, Erdgas, Steinkohle und Eisenerz, konzentriert.
Im Antarktis-Gebiet sind gegenwärtig 28 Länder vertreten und 84 Polarstationen tätig.
Eine der Aufgaben der Antarktis-Forschungen ist weiterhin die Erforschung der gegenwärtigen Klimaänderungen und der Klimavariationen in der geologischen Vergangenheit. Die Prozesse der Klimaänderung stehen in engem Zusammenhang mit dem Phänomen des „Ozonlochs“, das 1985 in der Antarktis entdeckt wurde.