– 2012 – 10 Tourismus und Pinguine, Schutzgebiete
10.10.2012 : [-d, -i] Tourismus nicht Schuld an Pinguin-Schwund
Auf einer Antarktis-Insel machen sich die Pinguine rar. Innerhalb weniger Jahre ist der Bestand um fast 40 Prozent zurückgegangen, berichten Forscher. Zugleich konnten sie einen Verdächtigen freisprechen: Der Tourismus scheint nicht für den Pinguin-Schwund verantwortlich zu sein.
Menschliche Besucher sind wohl nicht dafür verantwortlich, dass auf der Antarktis-Insel Deception Island immer weniger Zügelpinguine brüten, berichten Forscher. Sie zählten alle Brutpaare auf der 137 Quadratkilometer grossen Vulkaninsel.
Die Forscher konnten auf die Ergebnisse früherer Zählungen zum Vergleich zugreifen, zusätzlich nutzen sie Satellitenbilder aus verschiedenen Jahren. Sie untersuchten so die Bestände an Orten, die bei Touristen beliebt sind, ebenso wie in einsamen Gebieten.
Möglicherweise mache der Klimawandel den Pinguinen das Leben schwer. „Die Antarktische Halbinsel erwärmt sich schneller als jeder andere Ort auf der Südhalbkugel; die Durchschnittstemperaturen sind in den letzten 50 Jahren um 2,8 Grad Celsius gestiegen. Es wäre erstaunlich, wenn dies die Pinguine ‚kalt‘ liesse“. Auch die Bestände des ebenfalls auf der Antarktischen Halbinsel lebenden, nahe verwandten Adélie-Pinguins nehmen den Angaben zufolge rapide ab.
Falls der Tourismus ebenfalls einen Einfluss hat, so wird dieser durch die Erwärmung der Antarktis wahrscheinlich überdeckt; als Hauptursache ist er nach den Ergebnissen der Studie Polar Biology auszuschliessen
29.10.2012 [-j, DE] Deutsche Wissenschaftler planen Schutzgebiete in der Antarktis
Deutsche Forscher sollen die Einrichtung von Meeresschutzgebieten in der Antarktis vorbereiten. Koordiniert werden die Arbeiten vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in der Helmholtz-Gemeinschaft, teilte das Bundesagrarministerium mit.
Das Institut forscht seit rund 30 Jahren in dem betroffenen Gebiet, dem 2,8 Millionen Quadratkilometer grossen Weddellmeer, unter anderem mit dem Eisbrecher „Polarstern“. Es soll nun Untersuchungsergebnisse zusammenstellen. Die Schutzgebiete werden von der „Internationalen Kommission zum Schutz lebender Ressourcen in der Antarktis“ vorbereitet.