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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Expeditionen von Bulgarien

Bulgarien (als Gastforscher)

  • 1968 : Rund ein Dreivierteljahrhundert, nachdem der erste Bulgare als Mitglied der britischen Expedition von Robert Scott Antarktika betreten hatte, nahm der Physiker und Meteorologe Proi‘.Dr. Vasile Sachariew an der 13.Sowjetischen Antarktisexpedition teil. Am 14.November 1978 unterschrieb Bulgarien den Antarktisvertrag.
  • 1988 : Sechs bulgarische Wissenschaftler namen im Südsommer 1987/88 an britischen und sowjetischen Projekten teil. Sie errichteten auch eine Schutzhütte auf der Insel Livingston.
    Standortwahl einer neuen Station : Mit dem sowjetischen Forschungsschiff „Michail. Somow“ reisten im Januar 1988 vier bulgarische Geologen von der Universität Sofia in die Antarktis. Sie hatten die Aufgabe, einen geeigneten Platz für die künftge bulgarische Antarktisstation auf der Alexzander- Land zu erkunden. Beim Aexander-Land handelt es sich eine Insel, die in der Westantarktis liegt. Sie wurdeam 17.Januar 1821, 11 Uhr vormittags, von Bellingshausen auf der „Wostok“ während der Russischen Südpolarexpedition entdeckt. Er gab damals 68° 43’20“ Süd und 73° 09′ 36″ West als Koordinaten für das neuentdeckte antarktische Land an. Auch die „Michail Somov“ konnte 1988 wegen zu starker Vereisung nicht zum Ziel vordringen. Es wurde ein Anlegeplatz für die bulgarische Station erkundet und erstes Baumaterial angelandet.
    In der Antarktissaison 1987-88 nahmen zwei bulgarische Expeditionsgruppen an der Antarktisforschung teil. Eine Gruppe mit dem Dozenten Borislaw Kamenow und Hauptassistent Christo Pimpirew (beide Geologen) von der Sofioter Universität beteiligten sich an der britischen Antarktisexpedition auf den Basen Signy und Rothera.
    nn-bg88bDie beiden Wissenschaftler sammelten mehr als 250 kg antarktische Gesteine. Sie untersuchten die geochemische Charakteristik und die Mineralisation des magmatischen Gesteins. Dabei entdeckten sie auch eine Besonderheit : Gabbroein magmatisches Tiefengestein. Ihrer Alma mater machten sie zum 100.Geburtstag ein besonderes Geschenk : ein acht Kilometer östlich der Lasarew-Bucht gelegenes Gebirgsmassiv, das sie erforschten, tauften sie auf den Namen „Sofia Universtity Ochridski“.nn-bg88

Die bulgarische Erkundungsexpedition : So könnte man die andere Gruppe von vier Wissenschaftlern und Technikern mit Assistenten Zlatil Wergilow (Geologe),Ing.Stefan Kalojanow (Radiospezialist), Ing.Assen Waltschew (Masch.Ing.) und Nikolei Michnewski (Meteorologe) nennen, die Teilnehmer der 33.SAE auf dem FjS.“Michail Somow“ waren. Ziel der vier Bulgaren war neben dem detaillierten Studium sowjetischer Erfahrungen der Aufbau einer provisorischen Antarktisstation Bulgariens.

Diese konnte wegen ungünstiger Eis-und Witterungsverhältnisse nicht wie geplant auf dem Alexander-I.-Land aufgebaut werden. Deshalb wurden zwei Fertigteilhäuser auf der weiter nördlich gelegenen Livingston-Insel aufgestellt. Diese zeitweilige bulgarische Station erhielt den Namen „Hemus“. Die Bulgaren weilten u.a. mit der M.Somov auf den Stationen Bellingshausen, Novolazarewskaya, Drushnaja-3 und in der deutschen Station „Georg Forster“. Im Herbst 1988 beschloss die Nationale Antarktiskommission Bulgariens, das Alexander-I.-Land als Domizil für eine bulgarische Forschungsbasis zu wählen. Trotz der dortigen harten klimatschen Bedingungen und des komplizierten Terrains soll mit sowjetischer Hilfe die Station am Kap Wostok errichtet werden. Das Interesse der Bulgaren für das Alexander-I.-Land hat gute Gründe. Das dortige Eruptivgestein hat eine ähnliche geologische Struktur wie das bulgarische Sredna-Gora-Gebirge, ein an Kupfer, Molybdän,Zink und Eisen reiches Gebiet zwischen Balkangebirge und Thrakischer Tiefebene.

Bulgariens erste selbständige Antarktisexpedition wird sich auf die Forschungsgebiete Geologie, Geophysik und Meteorologie konzentrieren.

  • 1991 :  An der 36. und letzten SAE nahm auch ein bulgarischer Forscher teil. 
    Die Reise in die Antarktis begann am 22. Januar 1991 von Leningrad aus auf der MS „Professor Subow“. Über Montevideo wurde die sowjetische Station Bellingshausen angelaufen. Bereits vier Tage später setzte er seine Fahrt mit MS „Michail Somow“ zur Station Mirny fort. Auf der Fahrt zur Station Progress wurde ihr Schiff im Eis eingeschlossen. Mit Hilfe des Eisbrechers „Navarin“ konnte die MS „Michail Somow“ aus dem Eis befreit werden. Zur Station Progress war kein Durchkommen möglich. Nach einem zweiten Halt in Bellingshausen erfolgte die Rückreise über Rotterdam nach Leningrad. Dr. Popow ging am 8. Mai 1991 in Leningrad von Bord. 

Bulgarien

  • 1994 : 2. Exp.die 1988 errichtete Schutzhütte wird in eine Sommerstation umgebaut und erhielt den Namen St. Kliment Ochridski. Die Station wurde offiziell durch den Präsidenten der bulgarischen Polarforschung.
  • 1995 : 3. Exp.Erfolgreiche Durchführung der 3. Expedition mit biologischen, geologischen, glaziologischen und meteorologischen Projekten. Erfolgreiche Bewerbung um die Mitgliedschaft beim SCAR.
  • 1996 : 4. Exp.Weitere Aktivitäten auf der Livingston Insel, Zusammenarbeit mit Spanien
  • 1997 : 5. Exp.
  • 1998 : 6. Bulgarische Antarktisexpedition 1997-98 Die Bulgaren hatten in der antarktischen Sommersaison 1997-98 ihre Station St.Kliment Ohridski auf der Livingston-Insel besetzt. Logistische Hilfe gaben die Spanier, deren Station auch auf der gleichen Insel liegt.
  • 1999: Im Herbst 1998 ist die 7. Bulgarische Antarktisexpedition zur Livingston- Insel abgereist.

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