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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Funkpersonal der Antarktisstationen

Beim Funkpersonal der Antarktisstationen war es früher wie bei den Poststellen : die Verbindung zur Heimat. Hier werden dieses Logistikpersonal der Stationen behandelt. Ein anderes Thema sind die Funker, die in die Antarktis kommen und die Bedingungen besonders in abseits gelegenen Inseln wie Heard und Peter I nutzen und nach einigen Wochen wieder nach Hause gehen, um ihrem Beruf nachzugehen.  Diese sind sind als touristische Events unter dem Thema Wirtschaft eingereiht.

Eine polare Saison durchzustehen, nahezu nur von Eis umschlossen, bedarf es besonders fähiger Menschen, eine polare Wintersaison durchzuhalten, dies bleibt wohl nur ganz wenigen vorbehalten.
Das Internationale Geophysikalische Jahr bildet einen besonderen Markstein in der Geschichte der Polarforschung. In Vorbereitung dafür wurden schon frühzeitig Expeditionen zur Errichtung von Stützpunkten in die Arktis und Antarktis entsandt. Eine der wesentlichsten Voraussetzungen zur erfolgreichen Durchführung dieser Aufgabe, sowie zur womöglich ständigen Erhaltung dieser Stützpunkte stellt die Nachrichtenverbindung dar. So war es nur natürlich, dass zumeist als erstes und wichtigstes Gebäude die Behausung der Funkstation entstand.

So war früher als wichtigstes Gebiet natürlich Empfang und Sendung meteorologischer Daten und dann natürlich die Herstellung der Verbindung midem Mutterland. Alssich dies alles eingespielt hatte, konnte der Funker auch daran denken, Radioverbindungen mit den Funkamateuren in aller Welt herzustellen. Dies diente wissenschaftlich gesehen der Erforschung der Ausbreitung der kurzen Wellen in den Polargebieten, da ja dort ganz andere Ausbreitungsbedingungen der Radiowellen als in unseren Breiten bestehen, andererseits war so die ständige Verbindung mit der ganzen Welt hergestellt, ein herrliches Gegenmittel gegen eine unter Umständen gefährliche Seelenstimmung in der Einsamkeit. Nebstbei in der damaligen Zeit eine wichtige Kontrollmöglichkeit der Arbeitsfähigkeit der Station, wenn unter bestimmten meteorologischen Bedingungen unter Umständen ganze Gebiete nicht erreicht werden konnten.

Für diese Funkverbindungen werden Funkbestätigungskarten, in der Funkamateursprache QSL’s genannt, ausgegeben und solche manchmal sehr seltene Belege für statt gehabte Verbindungen, geben nicht nur dem betreffenden Funkamateur Freude, sie stellen mitunter auch eine Dokumentation des Polargeschehens dar. Leider werden auch für viele Verbindungen mit der gleichen Station meist nur eine QSL-Karte ausgeschrieben, so dass Doubletten selten sind.

Die Telekommunikation übernimmt immer mehr die Aufgaben der Post – die Verbindung mit der Heimat wird heute mit Telefon, Funk oder E-Mail hergestellt. So hat auch in der Antarktis das Internet Einzug gehalten. Die Satelliten wie INMARSAT werden aber auch von den Schiffen auf hoher See im Südpolar Meer genutzt.

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Funkbestätigungskarten: Eine wesentliches Element zur ständigen Erhaltung von Stützpunkten in der Antarktis war eine Nachrichtenverbindung mit der Heimat. So wurde als eines der ersten Gebäude auch immer eine Funkstation aufgebaut. Wichtigstes Element war der Austausch meteorologischer Daten und die Verbindung mit der Heimat – und erst in zweiter Linie war es der Kontakt mit den Funkamateuren in der ganzen Welt. Später suchten Funkamateure auch einsame unbewohnte Inseln der Subantarktis und Antarktis auf, um von dort Funkkontakte herzustellen.
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Funkbestätigungskarten aus der französischen Antarktis

Jede Station besitzt, wie könnte es auch anders sein am Ende der WeIt, eine Funkstation und einen Funker, der nicht nur im Notfall den Kontakt mit dem Mutterland und dem Rest der Welt aufrecht hält. Nicht immer besitzt dieser Funker auch eine Amateurfunklizenz, aber es finden sich recht häufig Amateurfunker, die ein befristeter Einsatz in der Antarktis reizt.

Jede Station hat ihr eigenes individuelles Rufzeichen, das sich von dem des Amateurfunkers unterscheidet und aus einer Kombination von Buchstaben und Ziffern besteht. Für die TAAF-Stationen gelten folgende internationalen Rufzeichen gemäss den Richtlinien der ITU (Internationale Fernmeldeunion):

Kerguelen         FJY2

Adelieland         FJY3

Der Funkverkehr mit der Zentrale in Paris wurde anfangs vorwiegend über Madagaskar und Neukaledonien abgewickelt. später auch direkt mit dem Mutterland. Heutzutage erfolgt der Nachrichtenverkehr über Satellit. Die Rufzeichen der Amateurfunkstationen waren in den ersten Jahren

FB8XX für Kerguelen

FB8YY für das Adelieland

Obwohl die Funker in der Regel jedes Jahr wechselten blieben die Rufzeichen gleich. Schon 1960 erhielt die Station FB8XX ein Diplom für ihre besonders guten und zahlreichen Verbindungen mit anderen Amateurfunkstationen. Erst in den 80er Jahren erhielten die Amateurfunker eigene individuelle Rufzeichen, die sich nur in den letzten zwei Buchstaben unterscheiden.

Die Funkbestätigungskarten (QSL-Karten) werden normalerweise nur unter Amateurfunkstationen ausgetauscht. die zuvor eine Funkverbindung (QSO) miteinander gehabt haben.

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