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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Polynjas

Polynjas : Im Bereich einer Küste oder eines Schelfeises öffnen sich bei ablandiger Eisdrift im Winter grosse Wasserflächen (Polynjas). Polynjas können sich auch als Folge eines Warmwassereintrags in die Deckschicht bilden.
Polynyas sind winterliche Gebiete offenen Wassers oder dünner Eisschichten, die von Pack- oder Landeis umgeben sind. Weil die Wassertemperatur nahe dem Gefrierpunkt bleibt, werden grosse Wärmemengen an die wesentlich kältere Atmosphäre abgegeben. Diese Eigenschaft spielt eine wesentliche Rolle bei der Energiebilanz in hohen geographischen Breiten und ist zweifellosverantwortlich für die Bildung oder Reaktivierung von Tiefdrucksystemen (Stürmen). Nahezu die gesamte Wärme, die von der Atmosphäre aufgenommen wird, stammt aus der latenten Wärme des gefrierenden Seewassers. Dieses Eis muss nun kontinuierlich entfernt werden, andernfalls würde sichsehr rasch eine solide Eisdecke bilden, die Wärmeabgabe an die Atmosphäre würde sich dramatisch vermindern und das Polynya würde verschwinden. Währen das Wasser gefriert, bleibt der Grossteil des Salzgehaltes im Wasser zurück und die daraus resultierende Salzlauge von hoher Dichte sinkt und mischt sich mit dem darunter befindlichen Wasser. Dieser Prozess spielt eine wichtige Rolle in der Produktion des „Antarktischen Grundwassers“, einem der ‚wichtigsten Bestandteile der Zirkulation in den Tiefen der Ozeane. Aufmerksam wurde man auf die Polynyas in der Terra Nova Bay im westlichen Rossmeer und konnte dabei die Bildungsmechanismen und ihr Zusammentreffen mit der atrnosphärischen und ozeanischen Zirkulation studieren. Diese Polynyas werden auch durch starke offshore-Winde (Katabatische oder Schwerewinde) gebildet und erhalten, welche eine Eisbildung in der Terra Nova Bay verhindern .

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