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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Expeditionen von China

China (durchgehend von 1985 bis heute)
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  • 1985 :1.Chinesische Antarktisexpedition 1984-85 Am 20.November 1984 brach die 1.Chinesische Antarktisexpedition un- ter Kapitän Chen Dehong mit zwei Schiffen und rund 500 Teilnehmern (80 Wissenschaftler) von Shanghai in die Antarktis auf, wo sie sich 150 Tage aufhalten will. Ziel der Expedition ist die Errichtung einer Antarktisstation für meteorologische, geophysikalische und geologische Forschungen. Diese Station wurde auf der King-George-Insel in der Westantarktis unter den Namen „Die Grosse Mauer“ als Sommerstation aufgebaut. Die 1.CHINARE, die von Chen Dehong geleitet wurde und 591 Personen umIasste, benutzte das dem Staatlichen Ozeanographischen Büro gehörende Forschungsshciff „Xiang Yang Hong Nr.10“ (ca. 12.500 BRT) unter dem Kommando von Zhang Zhitlng und das Schiff der Kriegsmarine „J 121“ unter Yu Dequing. Beide Schiffe nahmen ihren Weg üoer den Pazifik und den argentinischen Hafen Ushuaia an, wo sieWasser, Treibstoff und Lebensmittel an Bord nahmen. In der letzten Dezemberwoche durchquerten sie die Drake-Strasse und lagen am 26. des Monats vor der Insel King George (Südshetlands). Am 30.Dezember begann die Entladung der ca. 500 t Fracht, wobei auch der Hubschrauber Nr.179 der Luftwaffe verwendet wurde. Es wurden zwei Hauptgebäude mit 37 Räumen (ca.350 m2), vier Nebengebäude (ce.250 m2), eine meteorologische Station, ein 20 m hoher FunKmast und ein Hubschrauberlandeplatz errichtet, wozu 53 Techniker zur Verfügung standen. Am 15. Februar 1985 wurden die Arbeiten abgeschlossen, und die erte cninesische Station Great Wall wurde durch Flaggenhlssung offiziell eingeweiht.Eine Überwinterung ist erstfür die kommende Saison vorgesehen-, die Rückreise erfolgte über den chilenischen Hafen Punta Arena s und den Pazifik , am 10.April 1985 trafen wieder in Shanghai ein.
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  • 1986 : Im November 1985 brach die erste Gruppe der zweiten chinesischenAntarktisexpedition (CHINARE), knapp 30 Personen, zur Station“Grosse Mauer“ auf. Einzelheiten über den Verlauf der Expedition,die sich mit Untersuchungen auf geologischem, marinebiologischem,glaziologischem und meteorologischem Gebiet befassen sollte, sindbisher nicht bekannt
  • 1987 :  Im Oktober 1986 verliessen an Bord des Polarschiffes „Ji Di“ den Hafen von Shanghai. Die Forschungen findwen auf King Georg Island und Elephant Island statt. Diese 3. chinesische Antarktisexpedition löste auch die Überwinterungsgruppe vom Vorjahr ab.
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  • 1988 : Nach der nun vollkommenen Fertigstellung der Great Wall Station während der dritten Expedition, wurde diese nun in den Monaten Februar/März 1988 durch die Vizepräsidenten des State Antarctic Committee (SAC), sowie National Committee for Antarctic Research (NCAR) inspiziert. Zur Zeit der Inspektion führten die 39 Teilnehmer der vierten Expedition ihre Forschungsarbeiten auf der Station durch. Diese flogen am 9.11.87 in die Antarktis. Bevor die Präsidenten nach China zurückkehrten, besuchten diese noch Argentinien und Chile.Schon im Mai 1988 unterzeichneten die Aussenminister Chinas und Argentiniens ein Abkommen zur Zusammenarbeit in der Antarktis. Ende Juli wurde eine Expedition in die Ostantarktis, sowie der Bau einer zweiten Station mit dem Namen Zhongshan geplant. Im August unterzeichnete China ebenfalls ein Memorandum mit Chile zur gegenseitigen Zusammenarbeit.
  • 1989 : Am 12.11.1988 flog die 41 köpfige 5. Expedition in die Antarktis, um die. Arbeiten auf der Great Wall Station fortzuführen und natürlich die Mannschaft der vierten Expedition abzulösen. Schon acht Tage später, am 20.11. 1988, startete an Bord des Polarsc;hiffes „Ji-Di“ die erste Expedition in die Ostantarktis. Ziel war die Errichtung der neuen Station, sowie wissenschaftliche Untersuchungen.
    Chinas erste Expedition in die Ost-Antarktis
    Im Laufe der 5. Antarktis-Expedition von China reisten zwei Vertreter der Chinese National Antarctic Research Commission mit der MV „Icebird“ Richtung Ost-Antarktis. Grund dieser Aktivitäten war, dass China beabsichtigte in der Ost-Antarktis eine Station zu errichten. Am 21. Oktober 1988 begaben sich Chen Dehong und Li Zhangzeng in Hobart an Bord, und bereits am selben Tag lief die „Icebird“ zur ANARE-voyage 1 aus. Zunächst wurden die Seeisverhältnisse in der Prydz Bay beobachtet. Dann wurde die AAT-Base Davis angelaufen. Die unter ANARE-Vertrag stehenden Piloten Dick Smith und Giles Kershaw flogen die Chinesen, begleitet von Davispersonal, am 12. November mit einer Twin Otter in die Larsemann Hills Region. Zwei Tage lang erkundete man unter schwierigsten Wetterbedingungen den künftigen Standort der neuen Base. Man entschloss sich auf eine Position 2 km von der AAT-Law Base; auch die beiden sowjetischen Stationen Progress 1 und 2 befinden sich ganz in der Nachbarschaft. Nach dem Rückflug besuchten die beiden chinesischen Teilnehmer anlässlich der voyage 1 mit der „Icebird“ auch noch die Basen Casey und Mawson der Australier. Beide kehrten mit der „Icebird“ am 03. Dezember 1988 nach Hobart zurück. Das chinesische Expeditions- und Versorgungsschiff „Ji Di“, welches Stationskonstruktionen und Versorgungsgüter geladen hatte, übernahm die Vorboten und lief am 06. Dezember von Hobart in Richtung Prydz Bay aus. 5 km vom Festland bei den Larsemann Hills machte die „Ji Di“ an der Eiskante fest. Hartnäckiges Seeis verhinderte eine nähere Anlandung bis in den Januar hinein. Am 14. Januar 1989 schliesslich gelang es dem Schiff bis auf 200 m an das Festland vor Progress 2 zu manöverieren. Mit dem Löschen der Ladung wurde begonnen. Zwischenzeitlich hatten sowjetische Helfer mit Bulldozern schon die Erdarbeiten für die Errichtung der neuen Base durchgeführt. Schon in der Nacht vom 14. auf den 15. Januar wurden die Chinesen erneut vom Pech verfolgt. Es kalbte die Zunge des Dalk-Gletschers, welcher an der nordöstlichen Ecke der Larsemann Hills vorbei driftet. Die „Ji Di“ wurde manöverierunfähig eingeklemmt. Infolge der Eiswucht drohte das Schiff zu zerbersten. Es liegt eine ausdrucksvolle Abbildung von der dramatischen Eisumklammerung der „Ji Di“ vor. Ein Grossteil der Besatzung wurde evakuiert und notdürftig in Zelten bei Progress 2 untergebracht. Glücklicherweise driftete das Eis nach einer Woche auseinander, ohne dem Schiff Schaden anzutun. Das Schiff konnte sich 4 km vor der Küste in Sicherheitbringen. Die Entladung wurde fortgesetzt und konnte in den letzten JanuarTagen abgeschlossen werden. Ende Februar stand die Station. Die Base wurde nach e1nem früheren chinesischen Revolutionsführer in „Zhong Shan“ benannt, Die Koordinaten lauten: 69°22’24“ S / 76°22’40“ O. Zunächst bestand die Station aus vier vorfabrizierten Gebäuden, bzw.Containern. Verwaltungs- und Wohnräume fUr -vorerst 14 Überwinterer, SchIafgebäude, meteorologisches Gebäude und Energiestation. Nach Abschluss der Expedition kehrte die „Ji 01“ nach China zurück.
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  • 1990 : In der Saison 1989/90 startete China die 6. Antarktis-Expedition. Spät im Oktober reiste die „Ji Di“ via Pazifik mit Ziel South Shetlands zur chinesischen Great Wall Station auf King George Island. Nach Anlandung der Versorgungsgüter, verliess das Schiff Mitte Dezember Great Wall. Entlang des östlichen Antarktiskontinents wurde wieder Zhong Shan angesteuert. Die Station wurde vergrössert, indem Forschungs- und Freizeitgebäude errichtet wurden. EinOeldepot wurde installiert. Die meteorologische Station vom Vorjahr wurde komplettiert. Die landgebundenen Forschungsaufgaben erstrecken sich nunmehr auf die Meteorologie, Ionosphäre, Gletscherkunde, Geologie und Geomagnetismus. Die „Ji Di“ hinterliess Ende Februar 1990 20 Überwinterer und kehrte via Hobart und Singapore nach Qingdao zurück.
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  • 1991 :  Die 7. CHINARE 1990/91 wurde wieder mit der „Ji Di“ durchgeführt. Es wurden Mannschaften ausgetauscht, Versorgungsgüter übergeben. Seegebunden wurden, wie auch bei allen vorherigen Expeditionen, Krill- und Sedimentforschungen betrieben. Es kam vor der Larsemann Hills Küste auch zu einem Schiffstreffen mit dem sowjetischen Schiff „Navarin“.Die Überwinterer von Zhong Shan sind die einzigen Wissenschaftler in dieser Region. Die beiden Progress-Stationen und Law Base sind nur Sommerstationen. Es besteht im Australwinter jedoch eine Landverbindung zur Davis Base. Die Australier haben in jahrelanger Arbeit unter schwierigsten Bedingungen eine 650 km lange Inlandtraverse von Davis nach Larsemann hergestellt. Diese Traverse wird auch im Winter offengehalten. So hat z.B. im Oktober 1990 ein Team von Davis die Chinesen auf Zhong Shan aufgesucht.
    25.10.1990: Als Teil der 7. CHINARE fuhr das Forschungsschiff R/V „Haiyang 4“ von Guangzhou aus in den,Pazifik, um ozeanographische Untersuchungen durchzuführen. 16.11.1990: Die 7. CHINARE fliegt zur Great Wall Station.2.12.1990: Das Zhong-Shan-Team fährt an Bord der „Ji-Di“ vom Hafen von Qingdao aus in die Ostantarktis. Auf beiden Stationen wurde an den gewohnten wissenschaftlichen Projekten gearbeitet.Vom 9. bis 17.12.1990 weilte eine chinesische Antarktisdelegation auf King George Island und inspizierte alle Forschungsstationen der dort tätigen Nationen. Auf der Station „Great Wall‘ (King George Insel) war. Mr.Yang Zhihua als Stationsleiter.
  • 1992 : Am 30.11.1991 startete die 8. chinesischeAntarktisexpedition mit der FS „JIDI“ via Australien zur Zhongshan-Station. Expeditionsleiter war Yan Oide vom Polarforschungsinstitut Shanghai, seine beiden Stellvertreter Yang Quankui und Jiu Genzheng. CHINARE VIII diente hauptsächlich der Erforschung und Erhaltung des antarktischen Ökosystems. Ausserdem wurden Untersuchungen in den Bereichen Geologie, Geomorphologie. Meteorologie und Glaziologie in der Ostantarktis durchgeführt.
    In der Westantarktis führte China gemeinsam mit Uruguay glaziologische Forschungen auf dem Collins lce Cap auf King George Island durch, Leiter der Great Wall Base war Fan Runqing, und auf Zhongshan führte Wan Guocai die Stationsleitergeschäfte.
  • 1996 : 

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    Die chinesische Station Zhongshan mit Postabfertigung über die australische Station Davis

  • 1997 :  Die 13.C1unesische Antarktisexpedition hatte 146 Teilnehmer, die mit dem Eisbrecher „Snow Dragon“ unterwegs waren. Das Schiff wurde von Kapitän Yuan Shaohong geführt. Ausgangspunkt der Expedition war der Hafen von Shanghai. Als Expeditionsleiter fungierte Chen Liqi; seine Stellvertreter waren Shen Akun und Fan Renqing. Unter den Expeitionsteilnehmem befanden sich sechs Gastwissenschaftler aus Australien, Japan, Pakistan und den USA. Auf der Zhongshan-Station in der Ostantarktis betrieben China und Japan ein gemeinsames UAP-Observatorium. Mit dem Eisbrecher führte man umfassende ozeanographische und meeresbiologische Forschungen in der Prydz Bay durch. Als neue Forschungsaufgabe fand in der Ostantarktis eine glaziologieehe Inlandtraverse statt. Chef auf der Zhongshan-Station war Mi Weruning.
  • 2000 : CHINARE-XVI Anfang November 1999 begann die diesjährige Antarktisfahrt des Eisbrechers .Xue Long“ von Shanghai über Fremantle (Australien) zur chinesischen Station Zhongshan in der Ostantarktis. Von dort fuhr das Schiff im Dezember über Punta Arenas (Ende Dezember 1999) zur Station Great Wall in der Westantarktis. Die Fahrt ging nochmals in die Ostantarktis, um die Wissenschaftler der Sommerexpedition abzuholen.
    Ganz im Zeichen des Millenniums fand die CHINARE XVI (Chinese National Antarctic Research Expedition) der Antarktissaison 1999-2000 statt. Auch wenn der Bezug der eigentlich hinter dieser 2000-Jahr-Feier stehenden Ereignisses zu China nicht sofort ersichtlich ist, sind die Jahre 1999 und 2000 für China und die chinesische Antarktisforschung bedeutsam : 1999 war der 50. Jahrestag der Volksrepublik China, der 10. Jahrestag der Zhongshan-Station und 2000 der 15. Jahrestag der Errichtung der Great-Wall-Station. Das Jahr 2000 war nach dem chinesischen Kalender als Jahr des Drachens, und damit auch als Jahr des Expeditionsschiffes“Xue Long“ – dem .Schnee-Drachen“ -, äussert bedeutsam.Unter der Leitung von Kapitän Yuan verliess die „Xue Long“ ihren Heimathafen Shanghai am 1. November 1999. Die Reise ging über Singapur, Perth, Zhongshan- Station, Punta Arenas, Station Great Wall, nochmals zur Zhongshan Station (bis 27.Februar 2000), erneut Perth und Singapur zurück nach Shanghai (5. April 2000). Parallel reisten chinesische Wissenschaftler am 10. Dezember 1999 per Flugzeug ab Peking via Chile zur Great-Wall-Station in die Westantarktis.
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