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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Glossar zum Thema Antarktis

– A –

Ablation

Abschmelzen und Verdunsten an Gletschern und Schneefeldern

Albedo

lat. Wort für Rückstrahlungsvermögen. Es ist um so grösser, je mehr Licht reflektiert wird: Meeresoberflächen werfen nur 3-10%, Neuschnee und Wolken dagegen bis 90%.

Alfred-Wegener-Institut

für Polar- und Meeresforschung, kurz AWI, wurde 1980 in Bremerhaven gegründet. Es betreibt die Neumayer Station, sowie die nur im Sommer besetzten Stützpunkte in der Antarktis. Als Versorgungsschiff dient das eisbrechende Forschungsschiff POLARSTERN.

Amundsen-Scott-Südpolstation

US-Station in 2765m Höhe auf dem Inlandeis direkt am Südpol gelegen. Sie wurde am 24.1.57 während des Internationalen Geophysikalischen Jahres gegründet und nach den beiden Südpolpionieren Roald Amundsen und RobertF.Scott benannt.

Antarktische Divergenz

Meereszone im Scherbereich zwischen dem Oberflächenwasser der Westwinddrift (wird von den vorherrschenden Winden nach Norden abgelenkt) und der Ostwinddrift (strömt Richtung Süden). Hier wird Oberflächenwasser aus der Zone zwischen den beiden Windsystemen abgezogen. In diesem Bereich strömt wärmeres Tiefenwasser nach.

Antarktische Konvergenz

Die Antarktische Konvergenz ist eine etwa 40km breite Zone im Wasser, in der kalte, nördlich fliessende Strömungen unter wärme Wasserschichten sinken. Hier verändert sich nicht nur die Temperatur des Ozeans, sondern auch seine chemische Zusammensetzung. Diese zirkumpolare Zone liegt bei etwa 50 Grad südl. Breite und markiert die Nordgrenze des Südpolarmeeres.

Antarktisvertrag

Der internationale Rahmen für die Erforschung der Antarktis wurde am 1.12.1959 von 12 Gründerstaaten unterzeichnet und am 23.6.1961 in Kraft gesetzt. Vollmitglieder müssen eine ganzjährig besetzte Forschungsstation in der Antarktis betreiben, daneben gibt es nicht stimmberechtigte Mitglieder. Der Vertrag wurde für die Dauer von 30 Jahren abgeschlossen, und 1991 verlängert.

Arthropoda

Gliederfüssler. Zu diesem Tierstamm gehören z.B. Insekten und Krebstiere

Aurora

Die „Aurora Australis“, oder „südliche Dämmerung“, kurz Südlicht ist das Gegenstück zum Nordlicht der Arktis. Am Nord-und Südpol reichen die magnetischen Kraftlinien auf die Erde herunter. Die Magnetosphäre hat polare Löcher, der Sonnenwind dringt entlang der magnetischen Kraftlinien in die Atmosphäre der Pole ein.

 
 

– B –

Benthos

Gesamtheit der am und im Gewässerboden (Benthal) lebenden Organismen

Biolumineszenz

Aussenden von Licht bei verschiedenen Organismen z.B. Euphausiacea und Tiefseefische

BIOMASS

Das Internationale Forschungsprojekt: Biologische Erforschung mariner Ökosysteme und Tierbestände in der Antarktis. Es wird besonders die Rolle des Krill im südpolaren Ökosystem untersucht.

Biomasse

Menge der lebenden organischen Substanz in einem bestimmten Areal. Sie wird häufig als Frisch- oder Trockengewicht angegeben.

Bryophyta

Moose, sie werden in Leber- Laub- und Hornmoose untergegliedert.

 
 

– C –

Calyptopis

ein Larvenstadium des Krills

Channichthyidae

Familie Eisfische, den Vertretern dieser Familie fehlt der rote Blutfarbstoff Hämoglobin.

Chionidae

Vogelfamilie der Seidenschnäbel

Copepoda

Ruderfusskrebse, sie spielen im marinen Zooplankton häufig eine dominierende Rolle. Viele Arten sind Fischparasiten.

 
 

– D –

Diatomeen

Kieselalgen, die wichtigsten photosyntesetreibenden Einzeller des Südpolarmeeres. Sie besitzen eine kieselsäurehaltige Schale und kommen in enormen Dichten vor.

 
 

Dry Valleys

Die schnee- und eisfreien Trockentäler in Victorialand im Umfang von ca. 3000km². Sie wurden von Robert Scott während seiner 1.Antarktisexpedition entdeckt.

 
 

– E –

Eisalgen

Sie leben sowohl unter Wasser, als auch auf Schnee- und Eisflächen. Die marinen Arten bilden während des Polarsommers einen grünbraunen Belag an der Unterseite von Treibeis und Eisbergen. Auf dem Land färben Schneealgen Firnflächen rötlich bis gelblich.

Eisberge

Riesige Brocken des Eises brechen von den Schelfs ab (=kalben). Sobald die Eisberge frei sind von ihren Elterngletschern, schwimmen sie nach Norden und werden von der Ost-West Strömung durch das Polarmeer getrieben.

Eisblink

Wenn sich hinter dem Horizont polarer Gewässer eine Eisdecke befindet, hellt sich der Horizont auf: Eis reflektiert Licht stärker als Wasser.

Eisbrei

Masse aus schwimmenden, länglichen Eiskristallen (Körncheneis), mit der die Neubildung von Meereis beginnt.

Eisbrecher

schieben ihren weit hervorstehenden Bug auf die Eisdecke, bis diese unter ihrem Gewicht einbricht.

epontisches Habitat

Der Lebensraum im und unter dem Meereis, den bevorzugt Einzeller, Kleinkrebse und andere Planktonorganismen besiedeln.

Euphausiacea

Leuchtkrebse, diese marinen Krebstiere mit freiliegenden Kiemen sind grösstenteils Filtrierer und haben die Fähigkeit der Biolumineszenz.

Euphausiacea superba

Die häufigste Art im Südpolarmeer, bekannt unter dem Namen Krill, siehe Krill

 
 

– F –

 
 

Fjorde

wurden von mächtigen Gletschern ausgehobelt und sind in der Regel sehr tief. Sie sind besonders in der Westantarktis anzutreffen.

Flechten

Symbiotische Verbindungen zwischen Pilz und Alge, die man nach ihrer Wuchsform untergliedert: Krustenflechten, Laubflechten

 
 

– G –

GANOVEX

Die German Antarctic North Victorialand Expedition ist ein geologisches Forschungsprogramm der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover

Glaziologie

ist die Wissenschaft vom Eis, ursprünglich war nur Gletscherkunde gemeint.

Gondwana

ist ein auseinandergebrochener Urkontinent, der die „Bruchstücke“ Südamerika, Afrika, Australien Indien und Antarktis umfasst.

 
 

– H –

(kein Eintrag)

 
 

– I –

Inlandeis

Die antarktische und grönländische Eiskappe enthalten 99% des Gletschereises der Erde.

Internationales Geophysikalisches Jahr (IGY)

Mit dem IGY vom 1.7.57 bis 31.12.58, in dem Wissenschafter aus 67 Nationen in 40 Forschungsstationen teilnahmen, begann die moderne internationale Südpolforschung, die zwei Jahre später mit dem Antarktisvertrag geregelt wurde.

 
 

– J –

(kein Eintrag)

 
 

– K –

Kälteadaption

Die Anpassung an frostige Temperaturen ist die wichtigste Überlebensstrategie für Tiere und Pflanzen in der Antarktis.

Katabatische Winde

Fallwinde. Sie entstehen, wenn kalte Luftmassen von der Inlandeisdecke über steile Hänge zur Küste hinabgleiten und sich dabei erwärmen. Sie folgen häufig auf Perioden mit hoher Wärmeabstrahlung.

Kontinentaldrift

1912 stellte der deutsche Geophysiker Alfred Wegener die Hypothese auf, dass sich die Kontinente nicht an festen Positionen befinden, sondern sich relativ gegeneinander bewegen.

Konvektion

Bewegung von Luft- oder Wassermassen in senkrechter Richtung

Konvergenz siehe Antarktische Konvergenz

Kreuz des Südens

markantes Sternzeichen auf der südlichen Halbkugel der Erde. Das Sternzeichen ziert die Nationalflaggen von Australien und Neuseeland und war auf den Poststempeln der argentinischen Antarktis anzutreffen.

Krill

Der Begriff stammt aus dem Norwegischen und bedeutet soviel wie Walnahrung. Mit dem Begriff wird eine Vielzahl kleiner Krebstiere aus dem Plankton zusammengefasst, die häufigste Art ist die Euphausia superba.

Kryoplankton

Gemeinschaft der Planktonorganismen, die im Meereis eingeschlossen leben, vor allem Phytoplankton, in geringerem Ausmass auch Zooplankton

 
 

– L –

Laubflechten

Flechten mit blattähnlich gelappten Thalli

Leuchtkrebse

siehe Euphausiacea

 
 

– M –

Meteoriten

Auf dem Antarktischen Eis wurden in den letzten Jahren mehr als 15000 Bruchstücke von Meteoriten gefunden.

Mc Murdo Station

Hauptstation der USA in der Antarktis und zugleich grösste Siedlung der Antarktis: 120 im Winter, über 1200 im Sommer, gegründet 1956

Meereis

entsteht erst, wenn die Temperatur des Meerwasser unter minus 1.8°Celsius sinkt. Zuerst bilden sich kleine sechseckige Eiskristalle an der Oberfläche.

Mitternachtssonne

Die Tageslänge nimmt im Sommer vom Äquator zum Südpol hin zu, die Polarkreise markieren die Grenze, an der die Sonne am längsten Tag (=21.Dezember) nicht untergeht. Am Südpol dauert der Tag resp. die Nacht jeweils ein halbes Jahr.

 
 

– N –

neritische Zone

küstennaher Flachwasserbereich über dem Kontinentalschelf

Neumayer Station

ist die ganzjährig betriebene Forschungsstation Deutschlands auf dem Ekström- Schelfeis, damit wurde Deutschland zum stimmberechtigten Vollmitglied des Antarktisvertrages.

Nunatakker

einzelne, aus der Inlandeisdecke herausragende Felsnadeln oder Bergrücken

 
 

– O –

Oasen

Die grossen eisfreien Regionen der Antarktis nennt man Oasen. Es sind wüstenartige Gegenden mit niedrigen Niederschlagsmengen und tiefen Temperaturen. Nur hochspezialisierte Algen und Flechten können hier überleben.

Ostwinddrift

Oberflächenströmung im Südpolarmeer, die sich südlich des 65.Breitengrades im Gegenuhrzeigersinn um Antarktika bewegt. Sie wird von den dort herrschenden Ostwinden angetrieben. Unregelmässigkeiten der Küstenlinie (=Antarktische Halbinsel) lenken sie ab, wodurch Wirbel am Südrand der Westwinddrift entstehen.

ozeanischer Rücken

Grosse, langgestreckte submarine Bergkette, zum Teil zeigen sich in diesem Bereich über dem Meeresspiegel einzelne Inseln.

Ozonloch

Die Existenz eines „Lochs“ in der wichtigen Ozonschicht über der Antarktis, das in jedem Frühjahr auftritt, wurde 1981 von Wissenschaftlern des BAS entdeckt und später durch Messungen von Satelliten bestätigt.

 
 

– P –

Packeis

Vor allem durch Wind zu grossen Eismassen zusammengeschobene und -gepresste Eisschollen.

Paläoklimatologie

Der Lehre vom Klima erdgeschichtlicher Zeiten dienen heute Bohrkerne aus Gletschereis als wichtiges Hilfsmittel. Anhand der Luftbläschen im Eis lassen sich atmosphärische Zusammensetzung und Lufttemperatur der letzten 160000 Jahre rekonstruieren.

Pfannkucheneis

Am Ende des Südsommers bilden sich aus der Eishaut Schollen, die durch Wind- und Wasserbewegung zerbrechen und sich gegenseitig rundreiben. Beim Zusammenstossen werden die Ränder seitlich hochgedrückt, wie die Blätter von Seerosen.

Phocidae

Säugerfamilie Hundsrobben, in der Antarktis gehören dazu: Südl.See-Elefant, Krabbenfresserrobbe, Seeleopard, Weddellrobbe und Rossrobbe.

Phytoplankton

Gesamtheit der im Wasser schwebenden pflanzlichen Organismen

Plankton

Organismen, die nahezu passiv im Wasser treiben. Man untergliedert das Plankton in Phytoplankton und Zooplankton.

Polarstern

Pol

es gibt verschiedene Begriffe zum Pol:

geographischer Pol: markiert die Drehachse der Erde

magnetischer oder geomagnetischer Pol

Kältepol: Station Wostok, kältester Ort der erde

Pol der Unzulänglichkeit: der am weitesten von der Küste entfernte Punkt.

Polynia (Polynjas)

Dauerhaft offene Wasserrinnen oder Becken, die sich in Bereichen des Südpolarmeeres mitten im winterlichen Packeis befinden. An solchen Stellen können verschiedene Tierarten überwintern.

Procellariiformes

Röhrennasen, dazu gehören Albatrosse, Sturmvögel, Lummensturmvögel

 
 

– Q –

(kein Eintrag)

 
 

– R –

(kein Eintrag)

 
 

– S –

Sastrugi

Schneefall und starker Wind formt in den Küstenregionen manchmal eine bizarre Landschaft. Die Oberfläche sieht dann aus wie eine gewaltige, aufgewühlte See aus Schnee, genannt „Sastrugi“.

SCAR

Das 1957 gegründete Scientific Commitee for Antarctic Research ist eine regierungsunabhängige Organisation und hat grossen Einfluss auf die antarktische Forschung.

Schelfeis

Schelfeis besteht aus schwimmenden Eistafeln und bilden eine Art kristallines Aussenskelett, das den Eiskontinent formt, zusammenhält und schützt.

See-Eis

In jedem Jahr nimmt in einem ständigen Zyklus der ozeanische Eisgürtel um die Antarktis ab und wächst anschliessend wieder. Die saisonalen Unterschiede in den Flächen sind grösser als die des ganzen Kontinents.

 
 

– T –

Tafeleisberge

Riesige z.T. viele Quadratkilometer grosse Eisberge mit flacher, glatter Oberfläche, die bis zu 100m über den Meeresspiegel aufragen können. Sie entstehen durch Abbrüche vom Eisschelf.

Tiefenwasser

Das Tiefenwasser der Ozeane strömt Richtung Südpolarmeer und kommt dort teils in den Zirkumpolarstrom, teils gelangt es dort an die Oberfläche .

Treibeis

Eisschollen, die durch Gefrieren von Eisschlamm oder -brei in bewegter See bilden oder durch Zerbrechen einer Neueisdecke entstehen.

Trockentäler

Sie befinden sich im Victorialand, das Gebiet ist 15-20km breit und 150km lang. Es besteht im wesentlichen aus 3 Tälern, die früher mit Gletschern bedeckt waren. Seit Menschengedenken ist hier kein Regen gefallen und es konnte sich auch sonst kein neues Eis bilden. Die kalten trockenen Fallwinde blasen etwaige Schneereste davon.

Trümmereis

Die Überreste von Eisbergen und Packeis, die als treibende Eisbrocken die Meeresoberfläche bedecken.

 
 

– U –

(kein Eintrag)

 
 

– V –

(kein Eintrag)

 
 

– W –

Westwinddrift

Wichtigste Strömung im Südpolarmeer und grösstes Strömungssystem der Weltmeere. Sie umkreist Antarktika im Uhrzeigersinn und wird von den nördlich des 65.Breitengrades vorherrschenden Westwinden angetrieben. Sie ist für die klimatische Isolation des Kontinents und damit für die dort herrschenden extremen Witterungsbedingungen verantwortlich.

Wirklänge

Strecke, über die ein Wind ununterbrochen Kontakt zur Wasseroberfläche hat. Je grösser die Wirklänge, desto grösser bei bestimmten Windgeschwindigkeiten und Wassertiefe die entstehenden Wellen.

 
 

– X –

(kein Eintrag)

 
 

– Y –

(kein Eintrag)

 
 

– Z –

Zirkumpolarstrom

Wie ein riesiges Endlosband umkreist der Zirkumpolarstrom die Antarktis. Zwischen 40 und 60 Grad südl. Breite verbindet er als einziger Meeresstrom die drei Ozeane. Selbst im Südsommer bleibt seine Wassertemperatur nahe dem Gefrierpunkt.

Zooplankton

Gesamtheit der im Wasser schwebenden, nicht photosynthesetreibenden Organismen: im Meer dominieren die Krebstiere.

 
 

– 123 –

(kein Eintrag)

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