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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Greenpeace-Expeditionen

Die Expeditionen  mit eigener Station Worldpark Antarctica

  •  1986
    Am 16.Dezember 1985 verliess der eisverstärkte Hochseeschlepper „Greenpeace“ Sydney in Richtung Antarktis, um die Ross-See zu erreichen. An Bord befand sich die 1. Antarktisexpedition dieser Umweltschutzorganisation. Das Schiff war weltweit bekannt geworden durch die Protestaktionen gegen die französischen Atomtests im Südpazifik. Bei diesem Schiff handelt es sich um einen Hochseeschlepper, der 1959 in Holland gebaut wurde. Er hat 19 Mann Besatzung.
    Einige technische Daten: Länge 58 m. Breite 11,30 m,Tonnage 887 BRT, Tiefgang 5m und eine Maschinenleistung von 2500 PS.
    Das Schiff fuhr vorher unter dem Namen „Maryland“ und zuletzt unter“Gondwana“. Die jetzige „Greenpeace“ fährt unter US-Flagge und ist in Miami beheimatet. Das Schiff wurde speziell für diese Expedition von Greenpeace gespendet.
    An Bord waren 32 Mann einschliesslich Tecbniker, Filmteam (unter Axel Engstfeld DE) und Helikopterbesatzung (Pilot David Walley, früher BAS). Der englische Antarktiskenner Edwin Mickleburgh begleitete die Expedition, um ein Buch darüber zu schreiben. Die Kosten für die Ausrüstung des Schiffes und der Expedition betrugen 880 000 US-Dollar. An Bord der „Greenpeace“ türmten sich die Container, in denen alles Material für den ‚Stationsaufbau lagerte. Die meisten Baumaterialien waren aus Holz, und das hatte seinen Grund: man will im Gegensatz zu anderen Antarktisstationen alle Materialien biologisch abbaubar halten. Die Hauptaufgabe der vierköpfigen Überwinterungsgruppe war es, vor Ort zu überprüfen, welche Schäden die antarktische Umwelt bisher von der Umweltbelastung dieser Welt davongetragen hat. Die Expedition wurde geleitet von Gerry Johnson (26 Jahre alt), der Mechaniker stammt von den Falklandinseln und arbeitete acht Jahre für den „British Antarctic Survey“ und auf der Halley-Station auch schon überwinterte.  Als Funker ist der aus Tasmanien stammende Australier Jan Balmer (21 J.) im Einsatz. Er war drei Jahre lang Nachrichtentechniker der „Australian National Antarctic Research Expedition“. Der Arzt Ket Mayers (52 J.) hat ein Jahr in der kanadischen Arktis gearbeitet. Er ist Familienvater und kommt aus Devon in England. Als Biologe führt der Deutsche Ralf John (28 Jahre) das wissenschaftliche Programm durch.
    Wie zuletzt bekannt wurde, behinderte schweres Packeis das schnelle Erreichen des festgelegten Küstenstreifens.
    ‚Die Expedition wurde am 14.1.86 bei 7S°27‘ S abgebrochen. Das Expeditionsschiff kehrte am 12.2.1986 nach Wellington zurück ,wo es Belege vom Einlauftag gibt. Auf der Scott Base wurden etwa 100 Briefe aufgegeben, auch McMurdo nur wenige.
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  •  1987
    Nach dem Misserfolg in der vergangenen Saison startete die weltweite Umweltschutzorganisation “ Greenpeace “ im Antarktissommer 1986- 87 einen zweiten Versuch zum Aufbau ihrer Forschungsbasis auf Antarktika. Am 29.Dezember 1986 lichtete im neuseeländischen Auckland das Expeditionsschiff „Greenpeace“ seine Anker zur Antarktisfahrt.  Ziel war die Ross-Insel im Ross-Meer. Dort errichteten die Greenpeace- Leute ihre Überwinterungsstation, die aus zwei Gebäuden besteht. Aus kälteisolierten, umweltfreundlichen Holzplatten wurde das 14 m lange und 6 m breite Wohn-, Funk- und Arbeitshaus gebaut. Daneben steht ein kleineres Gebäude mit Stromaggregat und Notausrüstung. Ein Windgenerator soll „saubere“ Energie liefern. Die Greenpeace-Station wird den Lebensraum Antarktis so wenig wie möglich mit Abfall belasten. Den Abfall holt jährlich das Greenpeace-Schiff in Containern ab.Hier sollen keine Müllhalden entstehen, wie es in der 50 km entfernten amerikanischen McMurdo-Station geschehen ist.
    Pete Wilkinson, der Leiter der Expedition, berichtete,dass das Expeditionsschiff neun Tage lang von einem dichten Packeisfeld vor der Ross-Insel an der Durchfahrt zum Ziel Cape Evans gehindert worden war. Am 9.März 1987 kehrte die „Greenpeace“ in den Hafen von Wellington zurück.
    Die erste Überwinterungsmannschaft besteht aus vier Personen:
    der neuseeländische Stationsleiter und Techniker Kevin Conaglen(26 Jahre),
    die deutsche Biologin Gudrun Gaudin (25 J.),
    der neuseeländische Techniker Justin Farrelly (23 J.) und
    der niederländische Arzt Dr. Cornelius van Dorp (30 J.).
    Alle vier absolvierten vor der Fahrt ein hartes Überlebenstraining in den neuseeländischen Alpen. Zu den Aufgaben dieser Greenpeace-Crew gehören wissenschaftliche Forschungen wie Krillwachstumsstudien, Populationsverbreitung antarktischer Fische und Umweltstudien.
    Weiterhin sollen Antarktisstationen anderer Länder inspiziert werden. Durch laufende Berichterstattung werden die Forscher die Weltöffentlichkeit auf die Gefährdung des Lebensraumes Antarktis hinweisen. Sie werden der Greenpeace-Forderung Nachdruck verleihen,die Antarktis zum „geschützten Weltpark“ zu erklären.
    Zur Finanzierung ihrer Antarktisexpedition legte Greenpeace einen vierwertigen mehrfarbigen Vignettenblock auf (Abb.1),wo jede Vignette 75 cents kostete. Es traf Post von dieser Expedition ein, die einen Nebenstempel „Y.V. GREENPEACE“/ 29.DEC 1986/ NEW ZEALAND“ zeigt . Dieser Stempel zeigt noch die Abbildung eines Furchenwals. Mit ihm wurden die Vignetten gestempelt. Poststücke mit Ross-Dependency-Marken tragen den Poststempel der Scott-Base .
    Mit der „Greenpeace“ kehrten auch die letzten drei Teilnehmer der Expedition „Auf den Spuren Scotts“ zurück, die auf der Jack Hayward Base auf der Ross-Insel überwintert hatten.hh-gp87
  •  1988
    Seit Januar 1987 überwinterte die erste Greenpeace-Antarktismannschaft auf ihrer Station am Cape Evans am McMurdo Sund der RossInsel. Sie führte unter Leitung der deutschen Meresblologin Gudrun Gaudian wissenschaftliche Fotschungen im Ross-Meer durch, wo auch Studien zum Umweltschutz in der Antarktis stattfanden.Dabei untersuchten die Greenpeace-Leute das Abwasser der Scott-Base , welches die Neuseeländer ungereinigt  in das Meer ableiten.Die nahegelegene US-amerikanische McMurdo Base war ebenfalls in das Untersuchungsprogramm einbezogen. Am ehemaligen Standort des Atomreaktors „Nukey Poo“ fanden die Umweltschützer eine deutlich erhöhte Radioaktivität. Als klaren Verstoss gegen die Richtlinien des Antarktisvertrages wertet Greenpeace die riesige Müllhalde bei der amerikanischen Station, wo Stromformatoren  gefunden wurden,  deren Kühlmittel POB die lebensgefährliche Dioxinverbindung (Sevesogift)) entwickeln können.Greenpeace will mit seiner Station und ihren Forschungen erreichen, dass sie den Beobachterstatus im  Antarktisvertrag erhalten. Diese Umweltschutzorganisation will mithelfen, das letzte intakte Oekosystem der Erde zu erhalten.hh-gp88
  •  1989
    Am 22.Dezember 1988 sticht das eisgängige Greenpeace-Schiff „Gonwanda“ unter Expeditionsleiter Paul Bongardt vom neuseeländischen Hafen Auckland aus in See .  Auf dem Weg zur antarktischen Greenpeacestation geht das Schiff bei verschiedenen Antarktisstationen vor Anker.
    Anfang Januar 1989 kreuzt die „Gondwana“ vor der französischen Station Dumont d’Urville. Hier blockiert die Greenpeacemannschaft die Bauarbeiten an einer Flugzeuglandebahn, die den Lebensraum von 75 000 Pinguinen und Seevögeln zerstört.  Es kommt zu gewalttätigen Zwischenfällen mit den französischen Bauarbeitern. Es gibt trotzdem Post der Greenpeace-Expedition mit TAAF-Frankatur und Poststempel von Dumont d’Urville.Am 22.Januar 1989 besucht die Expedition die sowjetische Station Leningradskaja. Schneefälle haben den Müllgürtel um die Station zugedeckt. Alexander Pochernik erklärt, dass chemische Abfälle, Glas, Plaste und Blechdosen seit neuestem in die UdSSR zurücktransportiert werden.
    Ende Januar bis Anfang Februar 1989 blockiert die „Gondwana“ für 10 Tage das japanische Walfangfabrikschiff „Nisshin Maru“ und dessen drei Fangboote im Rossmeer. Mit dieser Aktion unterstützt Greenpeace die Internationale Walfangkommission (IWC),die das japanische Wal fangen zu „wissenschaftlichen Zwecken“ wiederholt verurteilt hat.
    Am. 8.Februar 1989 um 17.00 Uhr Südpolarzeit wirft die „Gondwana“ unter ihren dänischen Kapitän Arne Sorensen am Cape Evans der Ross-Insel, unweit der Greenpeace-World-Park-Station, Anker. Sie bringt Lebensmittel, Ausrüstungen, Treibstoff und das neue Überwinterungsteam. Diesen gehören an : der 43-jährise Österreicher Bruno Klausbruckner (Stationsleiter und Mechaniker) ,die 25-jährige amerikanische Meeresbiologin Elisabeth Carr, die 32-jährige dänische Krankenschwester Lilian Hansen und der neuseeländische Radiotechniker und Funker Phil Doherty (35 lahre alt).
    Erste Aktion des neuen Greenpeaoe-Teams Am 22.Februar stellen sie sieben Fässer cadmiumverseuchtes Wasser , das ständig ungereinigt aus dem Abflussrohr der McMurdo Station sprudelt vor dem basiseigenen Behördenbau der amerikanischen National Science Foundation. (NSF) Für 1989 hatte die NSF erstmals 30 Mio Dollar für die dringende Müllabfuhr aus McMurdo beantragt, wo die Station im Müll erstickt.
    Die zweite Überwinterungsmannschaft 1988-89 hat folgende Besetzung; als Stationsleiter fungiert Keith Swenson (USA),37 Jahre alt,er arbeitete vorher auf der McMurdo-Station . Funker und Radio Ingenieur ist der Niederländer Sjoerd Jongens (37 Jahre), der auch schon an Antarktisexpeditionen teilnahm. Die deutsche Geologin Sabine Schaidt (30 Jahre) führt das ökologische Forschungsprojekt  weiter, wo sie Plankton-Studien betreibt, die örtlichen Tierarten beobachtet und pflanzliche Überlebensstrategien unter den besonderen Verhältnissen der Antarktis studiert. Wojtek Moskal aus Polen (29 Jahre) wird das wissenschaftliche Forschungsprogramm unterstützen. Zu den weiteren Aufgaben gehört die Überwachung der Umweltverschmutzung durch die bereits existierenden anderen Stationen. 


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  • 1990 :
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  •  1991 :
    Die Versorgung der Greenpeace „Worldpark-Base“ durch das Schiff „Gondwana“war Ende Januar mit Rückkehr nach Lyttleton abgeschlossen. Post von dieserFahrt liegt vor mit neuen Cachets und neuen Vignetten aus Christchurch undAuckland von Ende Januar und aus Lyttleton. vom 5.2.91 mit Cachets vonScott Base und McMurdo Eine weitere Postableitung von der Greenpeace-Station erfolgte mit der MS „World Discoverer“, die Briefe tragen die Un-terschriften der Überwinterer Sabine Schmidt (Deutschland), Woitech MoskaI (Polen) und Ozett (Argentinien). Postaufgabe: Hobart 6.3.91.
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  •  1992

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1993 : 
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