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1. Januar 2000 / Polar-Journal

Paläontologie

p-paläontologie
In der Paläontologie werden Spuren und Reste von vorzeitlichen Pflanzen und Tieren – abgelagert in Gesteinen (Versteinerung) – untersucht. Damit wird die Entwicklungsgeschichte der Erde rekonstruiert – man nennt diese Methode auch geologische Zeitrechnung. Mit dieser verfügbaren Methode konnte eine relative Zeitskala (im Vergleich zu Zeitabschnitten davor und danach) aufgestellt werden. Erst mit der Entdeckung der Radioaktivität (natürliche Radioaktivität) konnte man die geologische Zeiteinteilung absolut datieren.

  Fossilien auf der Seymour Insel
Die Seymour-Insel ist ein Traum für Paläontologen: ihre Hügel sind buchstäblich mit Fossilien übersät. Das Sedimentgestein der Insel zeigt die Entwicklung des Lebens in der südlichen Hemisphäre in den letzten 70 Millionen Jahren, in welchen gewaltige geologische Vorgänge den endgültigen Zerfall des spätmesozoischen Grosskontinents Gondwana, der sich von Südamerika bis Australien erstreckte, begleiteten. Dieses Auseinanderbrechen von Gondwana während der späten Kreidezeit hatte eine Umbildung der Meere in der südlichen Hemisphäre zur Folge und führte wahrscheinlich zur Bildung der Eisdecke, die jetzt die Antarktika bedeckt. Diese geographischen und klimatischen Veränderungen führten auch zur Entwicklung der einzigartigen Faunen und Floren der heutigen südlichen Kontinente. In den letzten Jahren förderte die National Science Foundation (Staatliche Wissenschaft-Stiftung) drei Expeditionen zur Seymour-Insel, um diese interessante Felsinselgruppe zu erforschen. Die bei diesen Expeditionen gewonnenen Erkenntnisse haben klar ergeben, dass nahezu 30 Millionen Jahre lang, von der späten Kreidezeit bis zum späten Eozän, die Antarktika von üppigen Wäldern bedeckt war, in denen viele Tierarten vorkamen. Meeresfossilien weisen darauf hin, dass die Meere rund um den Kontinent beinahe subtropischen Charakter hatten und Lebewesen von Muscheln und Schnecken bis zu Walen enthielten. Diese Meere wurden auch von den grössten jemals lebenden Pinguinen bevölkert: Fossilien von der Seymour-Insel zeigen, dass während des Eozäns 1,5 Meter grosse Pinguine allgemein vorkamen. Die eindrucksvollste Entdeckung, die bisher gemacht wurde, waren drei Kieferfragmente eines primitiven Beuteltieres, die von Michael O. Woodburne und Bill Daily gefunden wurden. Diese Fragmente lösen ein Problem, das den Tiergeographen nahezu 150 Jahre Rätsel aufgab: die Herkunft der australischen Beuteltiere. Vor dem Fund auf der Seymour-Insel waren viele Wissenschafter der Meinung, dass das Beuteltier, das sich zunächst in Nordamerika entwickelt hatte, nordwärts über Alaska und (dann) südwärts durch Asien nach Australien gewandert ist. Nach allgemeiner Anerkennung der Theorie von der Kontinentalverschiebung hat man (dann) erkannt, dass sich Australien ziemlich weit im Süden befand und von Asien durch einen breiten Meeresteil getrennt war. Beuteltieren wäre eine Überquerung dieses breiten Meeres nicht möglich gewesen. Da jetzt bekannt ist, dass vor 70 Millionen Jahren zwischen Südamerika und Australien eine fast zusammenhängende Landbrücke über die Antarktika bestand, führte der logische alternative Weg für Beuteltiere nach Australien durch Südamerika und über die Antarktika Die Fossilien von Beuteltieren, welche auf der Seymour-Insel gefunden wurden, waren die notwendigen Beweisstücke für den südlichen Weg.

Fossilien

1820/21 wurden die ersten Fossilien zufällig auf South Shetlands entdeckt – 1830 war es der Forscher James Eights, der gezielt danach suchte – 1892 fand Larsen und 1904 Nordenskjöld Fossilien. Erst 1967 wurden aber Fossilien im grossen Stile gefunden.

Gondwanaland war ursprünglich eine Art Superkontinent, bevor er auseinanderbrach


Dieses Cachet oben belegt eine Expedition in Süd-Victorialand. Es wurde nach versteinerte Pflanzen gesucht.


Das Cachet oben zeigt Südgeorgien vor Millionen von Jahren – eine Palmeninsel ?


 

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