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1. Januar 2000 / Polar-Journal

US- Deep Freeze 75-79

  • 1975 :  Am 8.8.74 wurde die Station McMurdo sowie die neuseeländische Scott Basis durch ein Versorgungsflugzeug der neuseeländischen Luftwaffe, eine P-3 Orion, mit Post versorgt. Das Flugzeug startete in Dunedin und legte die 8000 km bis zur Station in etwa 12 Stunden zurück. Es wurden neun Postsäcke abgeworfen, die vornehmlich persönliche Post sowie Zeitungen und Zeitschriften enthielten. In diesem Jahr sind etwa 290 amerikanische Wissenschaftler und Techniker von 40 Universitäten, staatlichen Behörden und Industriefirmen, darunter sechs Frauen, in der Antarktis tätig. Wichtigste Projekte sind wieder das Dry Valley Drilling Projekt und das Ross lee Shelf Projekt. Forscher der Universität von Kalifornien werden herauszufinden versuchen, wieso bestimmte Fischarten in dem Eiswasser leben können, in dem andere Fische erfrieren würden. Ebenfalls fortgeführt wird das „International Antarctic Glaciological Project“, an dem ausser den U.S.A. auch die Sowjetunion, Frankreich, Grossbritannien und Australien teilnehmen. Dabei soll u.a. eine automatisch arbeitende Wetterstation in der Ostantarktis errichtet werden, deren Messungen über den Satelliten Nimbus-1 an die NASA weitergeleitet werden.
    In der kommenden Antarktissaison wird die von den „Seabees“ des Navy Mobile Construction Battalion 71 erbaute Süd-Pole Station durch Wissenschaftler der National Science Foundation besetzt werden. Die neue Station liegt ca. 500 m vom geographischen Südpol entfernt und besteht aus drei zweigeschossigen Gebäuden, die unter einer riesigen Aluminiumkuppel mit einem Durchmesser von ca. 53 m und 17 m Höhe stehen. Während der Sommersaisan werden etwa 32 Wissenschaftler dort arbeiten, im Winter nur die Hälfte. Die Gebäude sind sehr wohnlich eingerichtet und beherbergen u.a. wissenschaftliche Laboratorien, eine Bibliothek, eine Bar und Aufenthaltsräume mit Kino, Fernsehen, Billard und Spieltische, Speisesaal, Konferenzraum und Schlafräume mit Bad. Rustikale Imitationen amerikanischen Western Life’s sollen den Bewohnern das Leben während ihres Aufenthaltes etwas angenehmer machen. Ein Oellager, weit genug entfernt und gut abgesichert durch einen riesigen Schneewall zwischen der Station kann 850000 Liter Brennstoff aufnehmen, mehr als genug um evtl. auch zwei Antarktissaison’s ohne Nachschub auszukommen. Elektrizität liefert einer der drei 250 KW Generatoren, die abwechselnd automatisch laufen. Das Kühlsystem der Generatoren ist so installiert, dass es die gesamte Station durch die Glyzerinflüssigkeit in der Kühlanlage über Wärmeumsetzer heizt. Diese Anlage wird auch die nötige Menge Schnee in Wasser einschmelzen. Die Kuppel und Zugänge werden durch Pumpen mit Frischluft auf der jeweiligen Aussentemperatur gehalten. Durch diese Kaltluftzirkulation hofft man ein Absacken der Gebäude zu verhindern. Diese neue Station ist neben „Sipie Station“ und „Palmer Station“ die dritte Antarktisstation, die nur von Zivilisten bemannt ist.
    Die VXE-6-Flugstaffel wird einen Teil dieser Projekte wieder mit ihren Maschinen unterstützen. Es verunglückten zwei Maschinen der VXE-6-Staffel bei dem Versuch, die Teilnehmer einer IAGP-Expedition im Gebiet des Dome C aufzunehmen. Eine erste Oberprüfung der Beschädigungen ergab, dass man die Maschinen reparieren kann, jedoch müssen sie zuvor zur McMurdo Station geschleppt werden. Es steht noch nicht fest, wie dies geschehen soll, jedoch rechnet man damit, dass dafür mindestens zwei Jahre benötigt werden. Sollte dieser Plan durchgeführt werden, so ist mit einer entsprechenden Expedition von der McMurdo Station zur Absturzsteile zu rechnen Die Einheit Task Force 43 ,die der Atlantikflotte der U. S. Marine zugehörte, wurde in Task Force 199 umbenannt und der dritten Flotte unterstellt, die ihr Hauptquartier in Ford Island, Hawaii hat.  Die U.S. Naval Support Force, Antarctica hat ebenfalls ihren Standort gewechselt und zog von Davisville, Rhode Island nach Port Hueneme, Kalifornien.
    Das bisherige Marine-Postamt wurde Ende Dezember 1974 geschlossen, da die Verwaltung der Station in die Hände einer privaten Vertragsfirma überging. Seitdem gibt es keinen offiziellen Poststempel mehr.  Der neue Stempel ist inoffiziell, wurde aber zur Entwertung der Frankaturen benutzt. Es bleibt abzuwarten, ob er von Seiten der Postbehörde „geduldet“ wird, oder nicht. Bisher wurden die Belege nochmal  in McMurdo gestempelt, wo weiterhin ein offizielles Postamt der Marine besteht.
    Die ursprünglich für diese Saison vorgesehene Fahrt der „Glomar Challenger“ indie Antarktis wurde kurzfristig abgesagt.
    Die erste ständig arbeitende Kurzwellenstation in der Antarktis, das „American Forces Antarctic Network“ kann auf 6012 kHz zu empfangen. Die Station wurde bisher nur in Australien gehört.
    Die U.S.A. geben in diesem Jahr 26,2 Millionen Dollar für die wissenschaftliche Forschung in der Antarktis aus. Dazu kommen noch 16 Millionen Dollar für die Nachschuboperationen, insgesamt also über 42 Millionen Dollar
    Anfang März erlitt der Eisbrecher „Glacier“ einen Maschinenschaden und wurde manövrierunfähig. Der argentinische Eisbrecher „General San Martin“ kam dem bedrohten Schiff zu Hilfe, erlitt dabei jedoch einen Schrauben schaden und geriet ebenfalls in Not. Beide lagen gemeinsam zehn Tage im Eis fest, bis die Reparatur und danach die Fahrt in freies Wasser gelangen.
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  • 1976 : Im Vorjahr wurde berichtet über den inoffiziellen Poststempel der Südpolstation. Inzwischen hat die Station wieder ein eigenes, offizielles Postamt, das jedoch nicht mehr wie früher der Marine untersteht, sondern dem Postamt in New York untergeordnet ist. Entsprechend lautet die Inschrift „SO. POLE BR. NEW YORK, NY 10090“. Die beiden letzten Ziffern der Postleitzahl sollen auf die geographische Lage hinweisen. Einlieferungen an die Station sollen jedoch nicht diese Postleitzahl tragen, die nur symbolischen Charakter hat, sondern an das Postamt New York, NY 10001 gerichtet sein. Zur Eröffnung gab es einen Sonderstempel.
    Wissenschaftler der Universität von Berkeley/Kalifornien wollen etwa fünfzig Ballone über der Antarktis in die Stratosphäre auflassen, um auf diese Weise ein neues magnetisches Grundteilchen, Monopol genannt, einzufangen. Die Existenz dieser Monopole, die nur einen Pol haben, War erst kürzlich nachgewiesen worden und wurde in der wissenschaftlichen Welt mit grossem Interesse aufgenommen. Die Wissenschaftler glauben, dass die Grundteilchen eine neue Revolution in der elektronischen Industrie einleiten könnten, die zur Entwicklung neuer, erheblich leistungsfähigerer Motoren führen könnten.
    Auch dieses Jahr werden wieder mehr als einhundert Wissenschaftler und Techniker von Universitäten, staatlichen Einrichtungen und Privatfirmen in der Antarktis weilen, um die Geheimnisse unserer Erde zu erforschen. Erschwert werden die Vorhaben in diesem Jahr durch die geringeren Transportmöglichkeiten, die durch den Absturz von zwei Maschinen im vergangenen Jahr und einer weiteren Maschine am 4. November 1975 hervorgerufen wurden. Die Eisbrecher USCGC Glacier (WAGB-4) und USCGC Burton Island (WAGB-283) werden eine Fahrrinne in das Eis brechen, um den beiden Frachtschiffen USNS Towle  (T-AK 240) und USNS Maumee (T-AO 149) die Landung bei der McMurdo Station zu ermöglichen. Anschliessend nimmt die „Glacier“ an einer Forschungsexpedition in der Weddell-See teil, während die „Burton Island“ biologische Forschungsarbeiten in der Ross-See unterstützt. Die Palmer-Station auf der antarktischen Halbinsel wird durch das britische Versorgungsschiff RRS Bransfield mit Nachschub beliefert. Darüber hinaus wird das Forschungsschiff Hero wieder mehrere Fahrten in diesem Gebiet durchführen. Forschungen am Südpol haben ergeben, dass sich die Eiskappe über dem Südpol mit einer Geschwindigkeit von 5,5 bis 6 Metern pro Jahr in Richtung auf Rio de Janeiro zubewegt. Da es keine festen Landpunkte am Südpol gibt, wurden zur genauen Feststellung Doppler-Effekt-Messungen mit Hilfe von Navigationssatelliten der U.S. Marine verwendet. Dabei konnte auch gleich die genaue Höhenlage des Pols mit 2850 Metern ermittelt werden.
  • 1977 : RISP- Ross Ice Shelf Project, Amerikanische Forscher haben unter dem 400m dicken Eis der Ross See in der Antarktis Leben entdeckt, darunter einen Fisch, der zweimal vor der Linse ihrer Fernsehkamera vorbeischwamm. Expeditionsteilnehmer berichteten der National Science Foundation in Washington, sie seien von der reichen Spuren einer Lebensgemeinschaft überrascht. Den Amerikanern war es unter erheblichen Mühen gelungen, das Loch durch die Eisschicht zu bohren und die Kamera in das etwa 200m tiefe Gewässer herabzulassen.
  • 1978 : Wimterflug des Squadron VXE-6, Hauptaufgabe des VXE-6 war die erfolgreiche Bergung der Maschine 319 in Dome C, Versorgungsschiffe waren : Maumee, Bland(Ersteinsatz in der Antarktis), Burton Island, Northwind. Sowjetische Austauschwissenschaftler in McMurdo und South Pole, US-Teilnehmer an der SAE22
  • 1979 : In McMurdo werden erstmals Poststempel mit dem Zusatz McMurdo und Antarctica eingesetzt…und es gibt ein Cachet von einem McMurdo Philatelic Club. Es gibt eine Zusammenarbeit zwischen der University of Kansas und dem BGR Federal Geological Survey of Germany., ausserdem ein Erinnerungsflug zu Byrds Erstflug zum Südpol 1929. Eisbrecher Glacier im Einsatz-PolarSea fällt aus. US-Japan Search for Meteorites. Ozeanographische Fahrten 1979 er Forschungsschiffe USRV Knorr und RRS Discovery in der Antarktis.
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